Samstag, 7. Februar 2015
Neu auf DVD:
Devil's Knot - Im Schatten der Wahrheit
Als 1993 in der kleinen Gemeinde 'West Memphis' in Arkansas drei Jungen brutal ermordet werden, sind in der tiefreligiösen Stadt die Täter schnell ausgemacht: drei Jugendliche, denen man eine Verbindung zu einem Satanskult nachsagt. Den sogenannten 'West Memphis Three' wird kurzer Prozess gemacht. Zwei von ihnen werden zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt, ihr mutmaßlicher Anführer zum Tode, trotz widersprüchlicher Beweislage. Der private Ermittler Ron Lax (Colin Firth) hat Zweifel an dem Urteil und bekommt schon bald eine Verbündete von unerwarteter Seite, denn auch die Mutter (Reese Witherspoon) eines der ermordeten Kinder glaubt nicht an die Schuld der Jugendlichen. Doch die Identität des wahren Täters liegt im dunklen Schatten der vermeintlichen Wahrheit.



Eigentlich lässt der Plot "nach wahren Begebenheiten" auf einen packenden Thriller schliessen. Dann entpuppt sich "Devil's Knot - Im Schatten der Wahrheit" jedoch als fast schon dokumentarischer Gerichtsfilm, der die menschlichen Perversionen und Vorurteile durchaus differenziert blossstellt - und das ist nicht minder aufregend. Allerdings fällt schon auf, dass sich die Rolle von Colin Firth ("The King's Speech") zumeist auf die des Beobachters beschränkt. Auch Reese Witherspoon ("Machtlos") gibt sich eher reduziert bei der filmischen Aufarbeitung der Ereignisse. Dennoch ist die Handlung spannend erzählt und bezieht den Zuschauer mit ein, der unweigerlich Stellung zu den Ereignissen beziehen muss. Insgesamt überzeugend!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 6,5)


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Neu auf DVD:
Dark Skies – Sie sind unter uns
Die Barretts sind eine typisch amerikanische Familie in einem typisch amerikanischen Vorort. Bis unerklärliche Phänomene das Leben von Lacy (Keri Russell) und Daniel (Josh Hamilton) sowie das ihrer beiden Söhnen vollkommen aus den gewohnten Bahnen werfen. Was als paranormale Aktivitäten beginnt, nimmt bald schon lebensbedrohliche und möglicherweise extraterrestrische Ausmaße an in dieser mehr als nur unheimlichen Begegnung der dritten und vierten Art ...



Allein die Handlung klingt schon nach den abgegriffensten Klischees der üblichen Invasionsfilme mit einem deutlichen Hang zum "Poltergeist". Auch die Darstellung ist zwar recht solide, aber eben nicht so aufregend wie der Erfolg der "Paranormal Activity" Macher eigentlich vermuten liesse. Das ist als SciFi-Horror immer noch spannend genug in Szene gesetzt, um den Zuschauer durchgehend bis zum Ende in Grusel-Stimmung zu halten. Mit seinem Abspann ist der Streifen aber auch schon wieder vergessen. So ist "Dark Skies" dann letztlich nicht mehr als ein ansehnlichen Staubfänger in der hauseigenen DVD-Sammlung.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Donnerstag, 5. Februar 2015
Neu auf DVD:
Doktorspiele
Der schüchterne Andi (Merlin Rose) ist in Katja (Ella-Maria Gollmer) verliebt, doch die macht Bobby (Jannis Niewöhner) schöne Augen. Und nachdem Andi den gut bestückten Bobby unter der Dusche gesehen hat, sieht er seine Chancen bei Katja rasant schwinden. Denn aus den Pornos seines Kumpels Harry (Max von der Groeben) weiß er, dass nur die Größe zählt. Andi aber schleppt seit einem 'Doktorspiel' in seiner Kindheit ein 'Sooo klein!' Schniepeltrauma mit sich herum. Dann taucht ausgerechnet die Verursacherin seiner Selbstzweifel, seine süße Sandkastenfreundin Lilli (Lisa Vicari), nach zehn Jahren auf und bringt alles durcheinander. Als Katja plötzlich auch noch Interesse an Andi zeigt, ist das Gefühlschaos aus Sex und Liebe perfekt...



Bei dem Einspiel von fast 700.000 Kinobesuchern könnte man durchaus von einer soliden Teenager-Komödie ausgehen, aber weit gefehlt. Genau genommen kommt diese deutsche Sex-Klamotte eher wie ein übler Verkehrsunfall daher, bei dem man einfach schaulustig und zugleich fremdschämend dabei sein muss. Die zahlreichen Penis-, Pipi- und Kotz-Kalauer sind so abgegriffen ausgefallen, dass offensichtliche Vorbilder der Kategorie "American Pie" fast wie Meisterwerke wirken. Spätestens mit dem ach so coolen "Ficken freundlich sein"-Spruch weiss man, auf welcher Fallhöhe man sich bei "Doktorspiele" bewegt. Hinzu kommen Akteure, denen man den Spass am konsequenten Overacting in jeder Szene anmerkt. Nur leider überträgt sich das überdrehte "Project X"-Feeling ganz nüchtern betrachtet nur viel zu selten auf den Zuschauer ausserhalb der Spät-Pubertät. Dass die Kinder-Klamotte trotzdem noch ganz gut unterhält, liegt an der Tatsache, dass er - um bei der Plattitüde zu bleiben - teilweise schon so schlecht ist, dass man es echt erlebt haben muss.
Bewertung: 5/10


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Montag, 2. Februar 2015
Katy Perry - Superbowl Halftime Show

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Sonntag, 1. Februar 2015
Ich, Tomek (2010)
Tomek (Filip Garbacz) lebt in Gubin an der deutsch-polnischen Grenze. Er liebt die Sterne. Statt bei seinem Vater in der Fußballmannschaft zu trainieren, verbringt er seine Zeit lieber mit dem pensionierten deutschen Lehrer Herr Weber (Rolf Hoppe), der in einem ehemaligen Grenzturm eine Sternwarte einrichten will. Was noch fehlt, ist ein Teleskop, viel mehr das Geld dafür. Als Tomek Marta (Anna Kulej) kennenlernt, so alt wie er und um einiges abgeklärter, werden die Sterne nebensächlich. Es wird wichtig, sich gut zu kleiden, hip zu sein. In der Disko 'La Strada' gerät Tomek an den Zuhälter Borys (Tomasz Tyndyk) und in einen Teufelskreis aus Prostitution und Gewalt, aus der es bald schon kein Entkommen mehr für ihn gibt. Er prostituiert sich, wird selbst zum Zuhälter und schreckt nicht davor zurück, seinen besten Freund Ciemny (Daniel Furmaniak) zum Anschaffen zu schicken. Wird Tomek den Absprung schaffen?



Rein optisch erinnert dieser polnische Spartenfilm von 2010 an die Produktionen der 1990er, wobei sich einfach das Low Budget bemerkbar macht. Inhaltlich muss man die Entwicklung des minderjährigen (und eher untersetzten) Tomek zum Zuhälter hinnehmen, die aber in sich durchaus nachvollziehbar dargestellt ist. Die altbackene und gleichzeitig nüchternde Erzählweise der für unser Verständnis unvorstellbaren Zustände, die aus dem kleinen Jungen ein fast gefühlskaltes Verkaufsobjekt auf dem Kinderstrich werden lassen, macht diese Geschichte zu einem packenden Drama mit tragisch-heftigem Ausgang. Romantisierende Popcorn Unterhaltung sieht sicherlich anders aus als dieser semidokumentarischer Erzählstil, aber durch die konsequente Darstellung von Regisseur Robert Glinski ("Unkenrufe") wird der Film durchaus zu einem ungewöhnlich mutigen Beitrag des Genres.
Bewertung: 6,5/10


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Samstag, 31. Januar 2015
Neu auf DVD:
Open Windows
Nick Chambers (Elijah Wood) betreibt eine beliebte Fan-Website, in der sich alles um die umjubelte Schauspielerin Jill Goddard (Sasha Grey) dreht. Als er bei einem Wettbewerb ein Abendessen mit Jill gewinnt, sieht sich Nick am Ziel seiner Träume. Geduldig wartet er am vereinbarten Abend in seinem Hotelzimmer - doch statt eines Candlelight-Dinners erwartet ihn eine herbe Enttäuschung: Ein Anrufer, der sich als Mitarbeiter von Jills offizieller Website vorstellt, informiert ihn darüber, dass die Schauspielerin den Termin ohne Begründung abgesagt habe. Stattdessen offeriert der Unbekannte einen Ausgleich. Er verfügt über ein Netz von Videokameras, mit denen er Jill nahezu lückenlos überwachen kann, sogar ihr Smartphone ist angezapft. Nick kann mit seinem Laptop auf das Netz zugreifen und Jill nach Herzenslust ausspionieren - eine einmalige Chance, die er nach kurzem Zögern auch nutzt. Doch schnell zeigt sich, dass sein Wohltäter weit mehr im Schilde führt, als Nicks Voyeurismus zu bedienen. Er plant das perfekte Verbrechen, bei dem er Nick die Rolle des Erfüllungsgehilfen zugedacht hat.



Der grosse Clou der Produktion ist, dass fast die gesamte Geschichte nur auf dem Computer erzählt wird. Handycams, Überwachungskameras und alle möglichen Tricks werden angewandt, um den Blick nicht von dem Bildschirm zu lassen. Auch wenn die Idee nicht bis zum Schluss durchgezogen werden kann, sorgt das über weite Strecken für dramatische Dynamik. Andererseits bedeutet das auch, dass die Logik bei allen modernen Möglichkeiten doch gnadenlos überspannt wird. Überhaupt sorgen die absurden Twists und Wendungen dafür, dass man irgendwann einfach die Übersicht und auch die Lust an den mörderischen Spielen verliert. Trotzdem ist die Idee innovativ, und der Film über weite Strecken spannend genug, um seinen Zuschauer bei Laune zu halten. Bessere Durschnittsware!
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5)


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