Sonntag, 11. Oktober 2015
Filmjuwelen: Der letzte Zeuge (1960)
Ingrid Bernhardy (Ellen Schwiers) findet ihre vier Monate alte Tochter zu Hause ermordet auf. Verzweifelt ruft sie ihren Geliebten, den verheirateten Geschäftsmann und Vater ihres Kindes Werner Rameil (Martin Held), in Berlin an. Erfolglos versucht er, sie zu beruhigen. Daraufhin bittet Ingrid ihren ehemaligen Liebhaber Dr. Heinz Stephan (Jürgen Goslar) um Hilfe. Als die Polizei am Tatort eintrifft, werden er und Ingrid des Kindsmordes verdächtigt. Die Indizien erscheinen eindeutig, hinter beiden schließt sich die Tür des Untersuchungsgefängnisses. Dr. Stephans Anwalt kann nach Wochen die Freilassung seines Mandanten erwirken, aber nicht verhindern, dass dessen Ansehen Schaden nimmt. Ingrid steht nun allein vor Gericht. Nur ihr Verteidiger Dr. Fox (Hanns Lothar) ist von ihrer Unschuld überzeugt, kämpft jedoch fast auf verlorenem Posten ...



Es gibt genügend Filme, die unter dem nostalgischen Deckmantel auch heutzutage noch unterhaltend sind. Dieses kriminalistische Justiz-Drama gehört irgendwie nicht dazu. Die Geschichte ist von Anfang an viel zu offensichtlich, das Drama um den titelgebenden "letzten Zeuge" eher banal und die sozialkritischen Komponenten um Justizirrtum und Rufmord wirken oberflächlich und weit überholt. Mag der Streifen damals für Aufregung gesorgt haben, bleibt er heute bestenfalls ein angestaubtes Kuriosum aus der filmischen Mottenkammer.
Bewertung: 3/10


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Samstag, 10. Oktober 2015
DJ C.R.I.Z. MIX 369

DJ C.R.I.Z. MIX 369 by Djcrizmix on Mixcloud

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Freitag, 9. Oktober 2015
Neu auf DVD:
The Voices
Jerry Hickfang (Ryan Reynolds) ist ein freundlicher Zeitgenosse. Er lebt in einer amerikanischen Kleinstadt und hat gerade einen Job in einer Badewannenfabrik angefangen, der ihm großen Spaß macht. Ansonsten wird sein Leben bestimmt von der Beziehung zu seinen Haustieren und - was seine Kollegen nicht wissen - von den gerichtlich angeordneten Sitzungen bei seiner Psychotherapeutin Dr. Warren (Jacki Weaver). Die soll sicherstellen, dass er regelmäßig seine Medikamente einnimmt, um dem schizophrenen Jerry einen geregelten Alltag zu ermöglichen. Doch unter Einfluss der Arzneimittel muss seine sonst so bunte und heitere Welt der Realität weichen - sie wird grau und trist. Er setzt die Pillen eigenmächtig ab. Jetzt kann sich der etwas einsame Jerry außerdem mit seinen Haustieren unterhalten. Fortan versuchen der gutmütige Hund Bosco und der zutiefst bösartiger Kater Mr. Whiskers sein Denken und Handeln in gegensätzliche Richtungen zu beeinflussen. Als er sich in seine sexy Kollegin Fiona (Gemma Arterton) verliebt und ein missglücktes Date ein tragisches Ende nimmt, gerät Jerrys Leben völlig außer Kontrolle.



Es ist auf jeden Fall gut, Ryan Reynolds ("Green Lantern") neben dem Mainstream immer wieder auch in kleineren Projekten wie "Buried - Lebend begraben" zu sehen. Die Geschichte klingt auch aufregend und macht Lust auf mehr. In der Ausführung bleibt "The Voices" aber etwas hinter seinen Möglichkeiten und lässt es ein wenig an Skurilität und Spannung fehlen. Der Streifen funktioniert zwar ordentlich, und macht auch weitgehend Spass, aber der letzte Funke will nicht überspringen. Das kann bei Prestige Projekten schon mal passieren, soll aber keinesfalls die gute Leistung von Darsteller und Machern mindern. Insgesamt ordentliche Unterhaltung.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Donnerstag, 8. Oktober 2015
Neu auf DVD:
Wolfskinder
Sommer 1946: Tausende elternlose Kinder kämpfen in Ostpreußen um ihr Überleben. Zu ihnen gehört auch der 14-jährige Hans (Levin Liam). Als seine Mutter (Jördis Triebel) im Sterben liegt, überträgt sie ihm eine letzte Aufgabe. Er soll sich mit seinem kleinen Bruder Fritzchen (Patrick Lorenczat) nach Litauen durchschlagen, wo es noch Bauern geben soll, die deutsche Kinder bei sich aufnehmen. Doch in der Wildnis geraten sie zwischen die Fronten und die beiden Brüder verlieren sich aus den Augen. Seine Suche nach Fritzchen wird zu einer Odyssee, und Hans muss in einem fremden Land gegen Hunger, Wetter und Krankheit kämpfen ...



An sich ist die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten aus dem zweiten Weltkrieg beruht, durchaus erzählenswert. Allerdings gelingt es Regisseur Rick Ostermann in seinem Film-Debüt nur zu selten, eine packende Dynamik in seine Inszenierung zu bringen. Ein Grossteil der Tristesse ist sicherlich den Hintergründen geschuldet und damit Absicht. Insgesamt läuft der Plot aber etwas ins Leere. Es gibt Momente, die sind überraschend drastig, gerade im Zusammenhang mit den Kindern, und einige Aufnahmen wirken als Kontrast zur Brutalität fast schon ästhetisch verspielt. Dass der deutsche Film aber zu keiner Zeit aus seiner Gefühlskälte ausbricht, macht ihn unangenehm und schwerfällig. Und auch das Ende wirkt irgendwie nur halbherzig. Trotzdem ist die Verfilmung insgesamt zumindest interessant.
Bewertung: 6/10


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Sonntag, 4. Oktober 2015
Neu auf DVD:
The Walking Deceased
Beim Basketballspielen mit seinem Sohn Chris (Mason Dakota Galyon) bekommt Sheriff Lincoln (Dave Sheridan) einen Ball an den Kopf und fällt in ein tiefes Koma. Als er wieder erwacht, ist er alleine in einem blutverschmierten Krankenhaus – in seiner geistigen Abwesenheit ist die Zombieapokalypse über die Menschheit hereingebrochen. In einem Einkaufszentrum verschanzen sich die Überlebenden der Stadt. Lincoln schließt sich ihnen mit seinem Sohn, der inzwischen einen Zombie-Stripclub eröffnet hat, an. Auch ein ungefährlicher und überraschend kluger Zombie hilft ihnen, sich gegen seine hirnlosen Artgenossen zu verteidigen.



Das Vorbild dieser Persiflage ist klar, das überaus erfolgreichen TV-Universum von "The Walking Dead" wird bis ins kleinste Detail kopiert und veräppelt. Der Vorteil im Vergleich zu den üblichen Gurken-Spoofs ist, dass der Streifen sich immer noch an einer groben (geklauten) Handlung entlang hangelt und dabei den ein oder anderen Flachwitz auch liegenlässt. Da ist der Unterhaltungswert überraschend hoch. Einige Handlungsstränge funktionieren ziemlich gut, sei es das eher grenzdebile Liebespaar oder der intelligente Jung-Zombie aus "Warm Bodies". Was andererseits überhaupt nicht klargeht, ist die völlig alberne Charakterisierung des Sheriffs - und damit der eigentlichen Hauptfigur. Der proll-doofe Typ reisst den Horror-Plot ins Lächerliche, ohne dabei annähernd witzig zu sein. Bei anderen Genre-Beiträgen gibt es allerdings nur solche Knallchargen, was diesen Zombie-Verschnitt dann doch eher angenehm macht. Für einen kurzweiligen Spass reicht das allemal!
Bewertung: 6,5/10


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