Dienstag, 29. September 2015
Neu auf DVD:
Stielke, Heinz, fünfzehn (1986)
Der Berliner Heinz Stielke ist ein strammer Hitlerjunge und gerade zum Rottenführer ernannt worden. Da stellt sich heraus, dass sein im Krieg als Held gefallener Vater Jude war. Von einem Tag auf den anderen muss Heinz unter der Häme und Gewalt seiner Mitschüler fliehen. Auf der Flucht nach Hause kann er nur knapp einem Bombenangriff entgehen. Zu Hause angekommen steht Heinz vor dem Nichts. Die Mutter ist tot, der 15-Jährige vollkommen auf sich gestellt. Die Polizei schickt Heinz in ein Waisenhaus, doch auf dem Weg dorthin greift ihn die Waffen-SS auf und schickt ihn in ein Arbeitserziehungslager, in dem die jungen Menschen für das letzte Kriegsaufgebot ausgebildet werden.



Auch wenn der Film jetzt erst auf DVD erschienen ist, hat der Film doch schon einige Jahre auf dem Buckel. Er stammt noch aus der DEFA-Zeit der späten DDR. Dafür ist die Inszenierung eigentlich grundsätzlich in Ordnung - sieht man einmal von ihrer völlig naiven Herangehensweise ab. Dafür dass der Film in den selbstzerstörerischen letzten Jahren des Hitler Regimes spielt, wirkt diese Erzählung wie harmlose Räuber und Gendarm Spielereien unter Jugendlichen. Diese bagatellisierende Wirkung wird dem dramatischen Thema natürlich kaum gerecht. Insofern stellen sich aber auch die Vergleiche mit den neuzeitlichen Produktionen wie "Unsere Mütter, unsere Väter" gar nicht. Als altbackenes Zeitdokument ist der Streifen aber durchaus interessant. Und für die 80er ist er auch mehr als solide gemacht - trotz inhaltlicher Bedenken.
Bewertung: 7/10


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Freitag, 25. September 2015
Scenic Route - Kein Weg zurück
Ein Roadtrip soll die Freundschaft von Mitchell (Josh Duhamel) und Carter (Dan Fogler) retten. Doch als ihr Pick-up mitten in der kalifornischen Wüste liegen bleibt, sind die beiden ohne Verpflegung und Kontakt zur Außenwelt sich selbst überlassen. Getrieben von unerträglicher Hitze und mit zunehmender Verzweiflung, beginnen die ehemals besten Freunde über das Leben des jeweils anderen mit äußerster Härte zu richten. Doch schon bald wird aus einer verbalen Auseinandersetzung ein blutiger Kampf auf Leben und Tod ...



Das ist natürlich nicht der erste Film über Leute, die in der Wüste verloren gehen. Und es ist bei weitem nicht der schlechteste. Mit zahlreichen Twists und Wendungen sorgt dieser kleine Independent-Film für einige Überraschungen, die mal makaber-humorvoll und mal bitterböse daherkommen. Damit sorgen die kammerspielartige Story und ihre hemmungslos aufspielenden Darsteller für durchgehende Spannung. Dass der Film sich am Ende etwas überhebt, indem er sich selbst eine zu grosse Bedeutung auferlegt, ist egal. Insgesamt ist "Scenic Route" schon ein Geheimtipp für DVD-Freunde ausserhalb des üblichen Mainstreams. Und besser als das mehr als grausame "Gerry" mit Matt Damon und Casey Affleck ist das allemal.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 6)


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Donnerstag, 24. September 2015
Neu auf DVD:
Der Flug der Störche
Student Jonathan (Harry Treadaway) und Ornithologe Max Bohm wollen klären, warum viele Störche nicht aus den Winterquartieren in Afrika zurückkehren. Dann liegt Bohm tot in einem Storchennest - Herzinfarkt! Kommissar Dumaz (Clemens Schick) glaubt, es gehe nicht nur um Flugrouten. Er ermutigt Jonathan, die Spurensuche fortzusetzen, die nach Bulgarien, Israel und in den Kongo führt …



Die Story klingt auf jeden Fall nach einem aufregenden Thriller, oder ist es das bizarre Cover das lockt? Das Ergebnis ist zumindest eine seltsam zähe Brühe aus Gewalt, wirrem Drogenrausch und Tristesse, die allenfalls von einigen bizarren Einzelmomenten lebt, ohne dass sich ein schlüssiger Sinn ergibt. Vielleicht sollte man dazu wissen, dass es sich bei der Literaturverfilmung um einen Fernseh-Zweiteiler handelt, der hier gnadenlos auf 120 Minuten gestutzt wurde. Wirklich Klarheit in das Chaos hätte vermutlich aber auch die zweigeteilte Langfassung nicht gebracht. Grausamer Psycho-Murks!
Bewertung: 1/10


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Sonntag, 20. September 2015
Neu auf DVD:
Traumfrauen
Leni Reimanns (Hannah Herzsprung) wohl geordnete Lebensplanung fällt der modernen Technik zum Opfer, als sie per Skype-Kamera erfährt, dass sich eine nackte Angestellte im schicken Apartment ihres Lebensgefährten befindet. Deprimiert und heimatlos kommt sie in der WG ihrer Juristen-Schwester Hannah (Karoline Herfurth) und ihrer Mitbewohnerin Vivienne (Palina Rojinski) unter. Vivienne erklärt ihr, wie viel Sex sie haben muss, um ihrem Liebeskummer zu entrinnen und sich eine erfolgreiche Männer-Infrastruktur aufzubauen. Auch ihre Mutter Margaux (Iris Berben) ist etwas orientierungslos, nachdem sie nach 30-jähriger Ehe für eine ehrgeizige Physiotherapeutin verlassen wurde. Jetzt ist sie allein und muss im Auto ihrer Nachbarn immer hinten zwischen den Enkelkindern sitzen. Schaffen es unsere 'Traumfrauen', den Kampf aufzunehmen, vom vorgezeichneten Weg abzuweichen und schließlich - vielleicht mit Joseph (Elyas M'Barek) - ihr Glück zu finden?



Das Gute an dem Film ist erst einmal, dass er einige charmante RomCom-Momente einfangen kann. Schauspielerisch lässt die Produktion natürlich mit der prominenten Besetzung auch nichts anbrennen. Allerdings erweist sich das Drehbuch insgesamt als zu unausgewogen. Vor allem fällt es auf, dass der Plot, obwohl der Blickwinkel eigentlich auf den Frauen liegt, der Rolle von Elyas M'Barek ("Fack ju Göhte") viel zu grossen Platz einräumt. Dass ist sicher seinen aktuellen Megaerfolgen geschuldet, und auch wenn er seine Rolle wie üblich auszufüllen weiss, bringt eben das den Film in sein Ungleichgewicht. Und zwar umso auffälliger, wenn die einzelnen Episoden in klischeehaften Belanglosigkeiten verharren. Die zweite Rolle, die dabei markant aus dem Rahmen fällt, ist die Nebenfigur von Frederick Lau ("Victoria"), also noch ein Kerl zwischen den Traumfrauen. Kann man an seichten DVD-Nachmittagen mal so mit durchschieben. Mehr aber auch nicht!
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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Donnerstag, 17. September 2015
DJ C.R.I.Z. MIX 368

DJ C.R.I.Z. MIX 368 by Djcrizmix on Mixcloud

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Neu auf DVD:
Mad Max 4 - Fury Road
Verfolgt von seiner bewegten Vergangenheit durchstreift Max Rockatansky (Tom Hardy) das verwüstete Land auf eigene Faust, weil er glaubt, allein die besseren Überlebenschancen zu haben. In der Wüste gerät er jedoch an eine Gruppe Flüchtlinge in einem Kampfwagen, die von der charismatischen Furiosa (Charlize Theron) angeführt werden und versuchen, dem Tyrannen Immortan Joe (Hugh Keays-Byrne) zu entkommen. Da ihm etwas Unersetzliches gestohlen wurde, setzt der wütende Warlord sämtliche Truppen in Marsch und lässt die Rebellen erbarmungslos verfolgen - ein barbarischer Straßenkrieg beginnt ...



Die Endzeit-Filme mit Mel Gibson aus den 1980ern sind inzwischen allesamt Kult. Das Relaunch der Reihe hat allerdings gefühlte Ewigkeiten aus seinen Startlöchern gebraucht. Bei dem Ergebnis hätte man sich aber durchaus noch länger Zeit lassen sollen, denn zumindest inhaltlich versagt dieser Streifen vollends. Irgendwie scheint man nach dem Motto vorgegangen sein: Ihr wisst worum es geht, lasst uns einfach auf die Kacke hauen. Und so reiht sich eine völlig überzogene Actionsequenz an die andere, ohne dass man sich für die Figuren weiter Zeit nimmt. Gerade Max plumpst einfach so in die Handlung, ohne dass man als Zuschauer eine näheren Bezug zu ihm aufnehmen konnte. Rein optisch ist das Setting allerdings grossartig, und auch die Effekte knallen ziemlich gut (sofern sie nicht gerade völlig überzogen sind). Und zumindest an Ende bietet sich ein bisschen was über die reinen Schauwerte hinaus. Aber auch wenn das die Verfilmung durchaus noch ordentlich aufwertet, insgesamt enttäuscht dieses potentielle Kult-Remake in seiner inhaltlichen Leere doch ziemlich.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 8)


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