... newer stories
Freitag, 4. September 2015
Neu auf DVD:
Til Schweigers 'Honig im Kopf'
Til Schweigers 'Honig im Kopf'
crizcgn, 14:44h
Die elfjährige Tilda (Emma Tiger Schweiger) liebt ihren ihren Großvater Amandus (Dieter Hallervorden), doch dieser zeigt immer mehr die Symptome einer furchtbaren Krankheit. Seine zunehmende Vergesslichkeit und Hilflosigkeit stellt sich als Demenzerkrankung heraus. Sein Leben gemeinsam mit Tilda und seinem Sohn Niko (Til Schweiger) wird immer schwieriger. Bald scheint für Niko ein Umzug ins Heim unausweichlich. Seine Tochter Tilda sieht dies jedoch völlig anders und beschließt, ihren Großvater zu retten. Gemeinsam reißen sie von zu Hause aus und begeben sich auf eine letzte große Reise zu dem Ort, den Amandus nie vergessen konnte: Venedig.
"Honig im Kopf" ist der erfolgreichste Kinofilm des letzten Jahres, und damit auch die erfolgreichste Dramödie vom Alles-Macher Til Schweiger ("Keinohrhase"). Der deutsche Filmmacher variiert einmal mehr seine Erfolgsformel und erreicht damit sein Publikum. Ob man deshalb diesen theatralischen Ton mögen muss, der jede Szene durchzieht, steht auf einem anderen Papier. Die Dialoge wirken konsequent einen Hauch drüber und gekünstelt. Dazu liegt viel zu häufig ein melodramatischer Score über den banalsten Ereignissen. Und wenn es besonders emotionalisiert sein soll, dann gibt es einen schwülstigen Popsong und Zeitlupen-Einstellungen. Dazu kommen viele Momente, die gerade für einen seichten Kalauer reichen, aber für die eigentliche Geschichte keine Bedeutung haben (so der Auftritt von Jan Josef Liefers). Was den deutschen Film aber dennoch absolut sehenswert macht ist die grossartige Darstellung des legendären Komikers Dieter Hallervorden ("Ach du lieber Harry") in Zusammenspiel mit einer überaus bezaubernden Emma Schweiger ("Kokowääh"). Bei aller Peinlichkeit versucht er seiner Figur nie die Würde zu nehmen, und es ist durchaus nachvollziehbar, warum er mit Regisseur Schweiger Streitereien um die ein oder andere Szene hatte. Davon ab bewegt sich auch hier alles im erfolgreichen Schweiger Universum mit einer überlangen Story, die nicht weit weg ist von Matthias Schweighöfers "Frau Ella", nur ohne dessen jugendlichen Charme. Muss man sehen, muss man aber nicht in allem mögen!
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5)
"Honig im Kopf" ist der erfolgreichste Kinofilm des letzten Jahres, und damit auch die erfolgreichste Dramödie vom Alles-Macher Til Schweiger ("Keinohrhase"). Der deutsche Filmmacher variiert einmal mehr seine Erfolgsformel und erreicht damit sein Publikum. Ob man deshalb diesen theatralischen Ton mögen muss, der jede Szene durchzieht, steht auf einem anderen Papier. Die Dialoge wirken konsequent einen Hauch drüber und gekünstelt. Dazu liegt viel zu häufig ein melodramatischer Score über den banalsten Ereignissen. Und wenn es besonders emotionalisiert sein soll, dann gibt es einen schwülstigen Popsong und Zeitlupen-Einstellungen. Dazu kommen viele Momente, die gerade für einen seichten Kalauer reichen, aber für die eigentliche Geschichte keine Bedeutung haben (so der Auftritt von Jan Josef Liefers). Was den deutschen Film aber dennoch absolut sehenswert macht ist die grossartige Darstellung des legendären Komikers Dieter Hallervorden ("Ach du lieber Harry") in Zusammenspiel mit einer überaus bezaubernden Emma Schweiger ("Kokowääh"). Bei aller Peinlichkeit versucht er seiner Figur nie die Würde zu nehmen, und es ist durchaus nachvollziehbar, warum er mit Regisseur Schweiger Streitereien um die ein oder andere Szene hatte. Davon ab bewegt sich auch hier alles im erfolgreichen Schweiger Universum mit einer überlangen Story, die nicht weit weg ist von Matthias Schweighöfers "Frau Ella", nur ohne dessen jugendlichen Charme. Muss man sehen, muss man aber nicht in allem mögen!
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5)
... link
Donnerstag, 3. September 2015
Neu auf DVD:
Arnold Schwarzenegger in 'Maggie'
Arnold Schwarzenegger in 'Maggie'
crizcgn, 00:36h
Eine Epidemie fordert Millionen von Menschenleben in den Vereinigten Staaten. Zunächst machtlos, gelingt es der Regierung doch noch die Epidemie einzugrenzen - für die bereits Infizierten kommt allerdings jede Hilfe zu spät. Eine der letzten Infizierten ist die Schülerin Maggie Vogel (Abigail Breslin), die binnen sechs Wochen zur Untoten mutieren wird. Für die ihr verbleibende Zeit kehrt sie in ihr Elternhaus, einer einsamen Farm im mittleren Westen zurück. Ihr Vater Wade (Arnold Schwarzenegger) will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden und sucht fieberhaft nach einem Heilmittel. Doch umso mehr Zeit verstreicht, umso deutlicher wird die Verwandlung und seine kleine Tochter wird zu seiner größten Gefahr ...
Habe ich da irgendwo was von dem besten Arnold Schwarzenegger Film seit seinem Comeback gelesen? Wohl kaum! Weil es mit seinen Hochglanz Filmen nicht mehr so klappt, probiert er es jetzt offensichtlich mit Independent und Low Budget. Sowas kann schon für eine positive Überraschung sorgen, geht in diesem Fall aber doch eher nach hinten los. Die Produktion um eine infizierte Zombie Tochter ist in trübem Grau inszeniert und zieht sich durch endlose Düsternis. Das mag Absicht sein, aber bei der Zeitlupen Dramatik, die stark an den Inszenierungsstil der 1970er erinnert, kommt selten Spannung auf, weil es kaum etwas zu erzählen gibt. Der Streifen hat seine Momente, und auch Arnies Darstellung ist für seine Möglichkeiten ordentlich, insgesamt reicht das trostlose Szenarium aber nur für Langeweile in Moll.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 5,5)
Habe ich da irgendwo was von dem besten Arnold Schwarzenegger Film seit seinem Comeback gelesen? Wohl kaum! Weil es mit seinen Hochglanz Filmen nicht mehr so klappt, probiert er es jetzt offensichtlich mit Independent und Low Budget. Sowas kann schon für eine positive Überraschung sorgen, geht in diesem Fall aber doch eher nach hinten los. Die Produktion um eine infizierte Zombie Tochter ist in trübem Grau inszeniert und zieht sich durch endlose Düsternis. Das mag Absicht sein, aber bei der Zeitlupen Dramatik, die stark an den Inszenierungsstil der 1970er erinnert, kommt selten Spannung auf, weil es kaum etwas zu erzählen gibt. Der Streifen hat seine Momente, und auch Arnies Darstellung ist für seine Möglichkeiten ordentlich, insgesamt reicht das trostlose Szenarium aber nur für Langeweile in Moll.
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 5,5)
... link
Sonntag, 30. August 2015
Neu auf DVD:
Agatha Christie: Ein Fremder kam ins Haus (1957)
Agatha Christie: Ein Fremder kam ins Haus (1957)
crizcgn, 17:52h
Cecily Harrington (Elfriede Kuzmany), die 10.000 Pfund im Lotto gewonnen hat, verlässt Hals über Kopf ihren Verlobten Nigel (Robert Freitag), als sie Bruce Lovell (Fritz Tillmann) kennen lernt. Die beiden heiraten und ziehen sechs Wochen später in ein abgelegenes Landhaus. Dort verändert sich der zuerst so sympathische Globetrotter Bruce plötzlich radikal. Er wird ernst, nervös und nahezu ungehalten gegenüber allen Besuchern. Der Mann, der Cecily bei der ersten Begegnung so vertraut schien, wird immer mehr zu einem Fremden. Schließlich drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass Mr. Lovell ein dunkles Geheimnis birgt. Ist er gar ein weltweit gesuchter Frauenmörder, der seine Gattinnen vergiftet und anschließend im Keller verscharrt?
Manchmal kann man sich auch einen Krimi-Schmankerl aus den 50ern gönnen, wo das Fernsehen noch schwarzweiss und die Charakterfärbung ebenso eindeutig Gut und Böse war. Und immer wieder graben windige Vertriebe verschollene Kunstwerke aus. Nicht selten entpuppen sich diese alte Streifen allerdings als Rohrkrepierer, die man auch in Vergessenheit hätte lassen können und allenfalls den Nostalgie Impuls befriedigt. "Ein Fremder ins Haus" zumindest ist ein äusserst fragwürdiges Produkt, eine fürs Fernsehen abgefilmte Live-Vorstellung, die trotz einem soliden Spiel kaum Spannung aufkommen lässt und dem Namen der Buchautorin Agatha Christie somit auch nie wirklich gerecht wird. Die teils richtig miese Qualität des Ausgangsmaterial macht es letztendlich auch nicht besser. Irgendwie überflüssig!
Bewertung: 3/10
Manchmal kann man sich auch einen Krimi-Schmankerl aus den 50ern gönnen, wo das Fernsehen noch schwarzweiss und die Charakterfärbung ebenso eindeutig Gut und Böse war. Und immer wieder graben windige Vertriebe verschollene Kunstwerke aus. Nicht selten entpuppen sich diese alte Streifen allerdings als Rohrkrepierer, die man auch in Vergessenheit hätte lassen können und allenfalls den Nostalgie Impuls befriedigt. "Ein Fremder ins Haus" zumindest ist ein äusserst fragwürdiges Produkt, eine fürs Fernsehen abgefilmte Live-Vorstellung, die trotz einem soliden Spiel kaum Spannung aufkommen lässt und dem Namen der Buchautorin Agatha Christie somit auch nie wirklich gerecht wird. Die teils richtig miese Qualität des Ausgangsmaterial macht es letztendlich auch nicht besser. Irgendwie überflüssig!
Bewertung: 3/10
... link
Freitag, 28. August 2015
Neu auf DVD:
United - Die Legende der Busby Babes (2011)
United - Die Legende der Busby Babes (2011)
crizcgn, 22:58h
Sie waren die legendären "Busby Babes". In den Spielzeiten 1955/56 und 1956/57 ließen sie erfahrene Fußballteams dumm aus der Wäsche gucken. Ganz England schwärmte für sie, denn Manchester United gewann zweimal hintereinander die nationale Meisterschaft mit einer blutjungen Mannschaft, die Manager Matt Busby (Dougray Scott) vornehmlich aus der eigenen Jugend rekrutiert hatte. Neben Jungstar Duncan Edwards (Sam Claflin) ist auch Bobby Charlton (Jack O'Connell) dabei, den der Trainer Jimmy Murphy (David Tennant) für einen Ausnahmefußballer hält und der am 6. Oktober 1956 gegen Charlton Athletic erstmals seine Weltklasse unter Beweis stellen darf - und zwei Tore im gegnerischen Kasten versenkt. Fortan geht's nur noch aufwärts für Manchester United. Sensationell schlägt sich das Team auch im Europacup der Landesmeister. Auf dem Rückflug vom Spiel gegen Roter Stern Belgrad am 6. Februar 1958 landet die Maschine zum Tanken in München-Riem. Beim Start im winterlichen Wetter kommt es zur Katastrophe ...
Es ist schon befremdlich, wenn man einen Fussball-Film dreht ohne Fussball-Spiel bzw. ein Flugzeug-Unglück ohne entsprechenden Absturz. Zum einen mag das der Tatsache geschuldet sein, dass bei der TV-Produktion der BBC nur ein begrenztes Budget zur Verfügung stand. Andererseits kann sich der Regisseur James Strong ("Der große Eisenbahnraub 1963") somit auf die Figuren, die Emotionalität und die Legenden-Bildung konzentrieren. Immerhin ist der Verein Manchester United nach dem Desaster wie ein Phoenix aus der (sprichwörtlichen) Asche zu einem Welt-Club aufgestiegen. Er bringt uns den Personen mit vielen (detailgetreuen) Kleinigkeiten näher, ohne sich dabei auf die ganz grossen Bilder zu konzentrieren. Sein Cast um Dougray Scott (" My Week with Marilyn"), David Tennant ("Doctor Who") und Jack O’Connell ("Mauern der Gewalt") geben ein perfektes Abbild der realen Personen und können ein trauriges Kapitel der Fussball-Historie glaubhaft wiederbeleben. Voller Enthusiasmus und mit einfachen Mitteln gelingt ihnen ein packendes Drama, dass nicht nur den Sport-Fan begeistern kann. Auf jeden Fall sehenswert!
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
Es ist schon befremdlich, wenn man einen Fussball-Film dreht ohne Fussball-Spiel bzw. ein Flugzeug-Unglück ohne entsprechenden Absturz. Zum einen mag das der Tatsache geschuldet sein, dass bei der TV-Produktion der BBC nur ein begrenztes Budget zur Verfügung stand. Andererseits kann sich der Regisseur James Strong ("Der große Eisenbahnraub 1963") somit auf die Figuren, die Emotionalität und die Legenden-Bildung konzentrieren. Immerhin ist der Verein Manchester United nach dem Desaster wie ein Phoenix aus der (sprichwörtlichen) Asche zu einem Welt-Club aufgestiegen. Er bringt uns den Personen mit vielen (detailgetreuen) Kleinigkeiten näher, ohne sich dabei auf die ganz grossen Bilder zu konzentrieren. Sein Cast um Dougray Scott (" My Week with Marilyn"), David Tennant ("Doctor Who") und Jack O’Connell ("Mauern der Gewalt") geben ein perfektes Abbild der realen Personen und können ein trauriges Kapitel der Fussball-Historie glaubhaft wiederbeleben. Voller Enthusiasmus und mit einfachen Mitteln gelingt ihnen ein packendes Drama, dass nicht nur den Sport-Fan begeistern kann. Auf jeden Fall sehenswert!
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 6,5)
... link
Mittwoch, 26. August 2015
Zac Efron in 'We Are Your Friends'
crizcgn, 00:01h
Egal, wo man Musik macht und egal, was für Musik man macht, der Weg bis an die Spitze ist steinig. Doch das schreckt den 23-jährigen Cole (Zac Efron) nicht ab. Als Electro-DJ will er sich einen Namen in der Musikszene Hollywoods machen. Während er weiter an dem einen großen Hit arbeitet, der ihn zum Star machen soll, wechselt er zwischen seinen alten Freunden und dem hippen Nachtleben von Los Angeles hin und her. Eines Tages wird schließlich der erfahrene DJ James (Wes Bentley) auf Cole aufmerksam. Da er großes Potential in ihm erkennt, beginnt er damit, den Nachwuchs-DJ anzuleiten. Dem großen Durchbruch scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen, wäre da nicht die Freundin seines Mentors. Sophie (Emily Ratajkowski) und Cole kommen sich schnell näher, was nicht nur die Freundschaft der Musiker gefährdet, sondern auch Coles Weg zum Erfolg ein vorzeitiges Ende zu bereiten droht.
www.filmstarts.de
Was haben sich Leute in der Dance Szene darüber erbost, dass Zac Efron ("Bad Neighbors") hier zum EDM Deejay gemacht wird. Dabei handelt es sich lediglich um einen weiteren Hollywood Streifen, der verschiedene Episoden einer Clique mit den üblichen Verwicklungen erzählt. Das es dabei nun ums Auflegen geht, ist eine aufregende Nebensache, aber man hat ähnliche Plots übers Erwachsenwerden schon mit Barkeepern, Kampfpiloten oder auch noch ganz anderen Berufsgruppen in Szene gesetzt. Natürlich bewegt sich ein derartiger Plot in den bekannten Parametern. Es gibt Musik, schnellen Sex und Drogen. Die Hauptperson möchte Erfolg haben, gerät auf Abwegen, strauchelt über einen Schichsalsschlag und findet auf den richtigen Weg zurück. Das ist nicht neu und inhaltlich genau genommen auch nicht unbedingt besonders aufregend.
Bei solchen Hochglanz Filmen kommt es aber weniger auf die Inhalte an, sondern vielmehr auf den Rhythmus. Und den trifft der Regisseur Max Joseph ("MTV Catfish: The TV Show") durchweg, indem er den interessierten Zuschauer mit stylischen Bildern und überaus coolen Momentaufnahmen in den Bann zieht. Ihm gelingt dabei die nahezu perfekte Balance zwischen Coming-Of-Age Plot, Party Film der Marke "Project X" oder auch "Wolf of Wall Street" und eben der Illusion vom DJ-Heldentum (das mich unweigerlich an die Bilderbuch-Karriere von Efron Buddy DJ Martin Garrix erinnert hat).
Dabei geht die Geschichte gewiss nicht wirklich tief in die Materie, auch wenn sie konsequent den richtigen Ton trifft, und die Grenzen zwischen echten Figuren und Stereotypen bleibt manchmal ebenso wage. Das klingt nach einem negativen Unterton, den soll es jedoch überhaupt nicht haben. "We are your Friends" will erwartungsgemäss nicht mehr sein als ein zeitgenössischer Feelgood-Movie mit cooler Musik, einigen kreativen Einwürfen (der Drogentrip als Cartoon, die Erklärung vom DJ als Herzschritt-Beweger) und der unweigerlichen Love Story. Der Hauptdarsteller Zac Efron passt dabei perfekt auf den Sunnyboy Protagonisten ohne Saubermann Image, der auch den Versuchungen wie Drogen und One Night Stands erliegt, ohne dafür in der Handlung wirklich abgestraft zu werden.
Natürlich ist es schon eine etwas arg plakative Botschaft, dass seine Figur erst zum Künstler reift, nachdem er die Scheuklappen (bzw. die Kopfhörer) absetzt und seine Umwelt so ungefiltert wahrnimmt. Und natürlich ist es das dümmste Klischee, dass das Festival Publikum zu Tausenden auf genau ihn als Performer wartet, um dann nach den dramatisch in Szene gesetzten ersten Tönen völlig auszurasten. Aber das gehört halt ebenso zur Magie der Traumfabrik, die mit solchen Tricks immer wieder zu faszinieren weiss. Tatsächlich macht "We are your friends" unglaublich viel Spass und läd mit seiner positiven Energie auch zum Mehrfach-Schauen ein. Lasst Euch nichts anderes einreden, der Streifen hat durchaus das Potential zum Kultfilm!
Bewertung: 9/10
www.filmstarts.de
Was haben sich Leute in der Dance Szene darüber erbost, dass Zac Efron ("Bad Neighbors") hier zum EDM Deejay gemacht wird. Dabei handelt es sich lediglich um einen weiteren Hollywood Streifen, der verschiedene Episoden einer Clique mit den üblichen Verwicklungen erzählt. Das es dabei nun ums Auflegen geht, ist eine aufregende Nebensache, aber man hat ähnliche Plots übers Erwachsenwerden schon mit Barkeepern, Kampfpiloten oder auch noch ganz anderen Berufsgruppen in Szene gesetzt. Natürlich bewegt sich ein derartiger Plot in den bekannten Parametern. Es gibt Musik, schnellen Sex und Drogen. Die Hauptperson möchte Erfolg haben, gerät auf Abwegen, strauchelt über einen Schichsalsschlag und findet auf den richtigen Weg zurück. Das ist nicht neu und inhaltlich genau genommen auch nicht unbedingt besonders aufregend.
Bei solchen Hochglanz Filmen kommt es aber weniger auf die Inhalte an, sondern vielmehr auf den Rhythmus. Und den trifft der Regisseur Max Joseph ("MTV Catfish: The TV Show") durchweg, indem er den interessierten Zuschauer mit stylischen Bildern und überaus coolen Momentaufnahmen in den Bann zieht. Ihm gelingt dabei die nahezu perfekte Balance zwischen Coming-Of-Age Plot, Party Film der Marke "Project X" oder auch "Wolf of Wall Street" und eben der Illusion vom DJ-Heldentum (das mich unweigerlich an die Bilderbuch-Karriere von Efron Buddy DJ Martin Garrix erinnert hat).
Dabei geht die Geschichte gewiss nicht wirklich tief in die Materie, auch wenn sie konsequent den richtigen Ton trifft, und die Grenzen zwischen echten Figuren und Stereotypen bleibt manchmal ebenso wage. Das klingt nach einem negativen Unterton, den soll es jedoch überhaupt nicht haben. "We are your Friends" will erwartungsgemäss nicht mehr sein als ein zeitgenössischer Feelgood-Movie mit cooler Musik, einigen kreativen Einwürfen (der Drogentrip als Cartoon, die Erklärung vom DJ als Herzschritt-Beweger) und der unweigerlichen Love Story. Der Hauptdarsteller Zac Efron passt dabei perfekt auf den Sunnyboy Protagonisten ohne Saubermann Image, der auch den Versuchungen wie Drogen und One Night Stands erliegt, ohne dafür in der Handlung wirklich abgestraft zu werden.
Natürlich ist es schon eine etwas arg plakative Botschaft, dass seine Figur erst zum Künstler reift, nachdem er die Scheuklappen (bzw. die Kopfhörer) absetzt und seine Umwelt so ungefiltert wahrnimmt. Und natürlich ist es das dümmste Klischee, dass das Festival Publikum zu Tausenden auf genau ihn als Performer wartet, um dann nach den dramatisch in Szene gesetzten ersten Tönen völlig auszurasten. Aber das gehört halt ebenso zur Magie der Traumfabrik, die mit solchen Tricks immer wieder zu faszinieren weiss. Tatsächlich macht "We are your friends" unglaublich viel Spass und läd mit seiner positiven Energie auch zum Mehrfach-Schauen ein. Lasst Euch nichts anderes einreden, der Streifen hat durchaus das Potential zum Kultfilm!
Bewertung: 9/10
... link
... older stories