Donnerstag, 2. Juli 2015
Neu auf DVD:
Keanu Reeves 'John Wick'
John Wick (Keanu Reeves), berühmt-berüchtigt als bester Hitman der Branche, ist nach seinem letzten Auftrag endgültig aus dem Geschäft ausgestiegen. Doch die Ruhe währt nicht lange. Nach einem Überfall auf sein Haus sieht er sich seinem ehemaligen Boss gegenüber: Viggo Tarasof (Michael Nyqvist), Anführer des gefährlichsten Gangstersyndikats von New York. Um seine Vergangenheit für immer loszuwerden, rüstet er sich für den ultimativen Rachefeldzug. Doch längst hat Viggo die besten Killer der Stadt auf John angesetzt - darunter auch Johns alten Freund Marcus (Willem Dafoe) ...



Keanu Reeves ("Matrix") kann auch noch auf obercool. Er gibt den Rächer in einer Geschichte, die nur vor Shootouts, Fights und Explosionen strotzt. Er räumt auf mit den bösen und den ganz fiesen Jungs, und liefert dabei auch den ein oder anderen fiesen Tarantino Moment. Dass die Story so klar wie unaufregend bleibt, geschenkt. Hier geht es um abgefahrene Szenen, grandiose Inszenierungen in irrer Farbgebung und deftige Musik oben drauf. Neu ist da nur der Hund. Fans solcher Filme werden's jedoch gnadenlos abfeiern. Kann man machen!
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Sonntag, 28. Juni 2015
Neu auf DVD:
Drown - Ertrinken
Blauer Himmel, rote Shorts, Muskeln und der wilde Ozean. Der Bondi Beach bei Sydney ist das Territorium von Lenny (Matt Levett), fünfmaliger Rettungsschwimmer des Jahres, wie sein Vater vor ihm. Seine Teamkollegen himmeln ihn an, vor allem der treue Meat (Harry Cook), dem die Badehose besonders eng sitzt. Dann taucht plötzlich Phil (Jack Matthews) auf, rettet an seinem ersten Tag bereits ein Kind vor dem Ertrinken, gewinnt den Lifesaver-Wettkampf und die Herzen der Männer. Als Lenny dann noch merkt, dass sein neuer Konkurrent einen Freund hat, gerät seine Alphamännchen-Welt ins Wanken. Eine wilde Nacht voller Alkohol, verschwitzter Männerkörper und heißer Blicke endet für Lenny, Meat und Phil am Strand, wo Lenny endlich merkt, was mit ihm los ist.



Halbnackte Jungs, traumhafter Strand und bizarre Bildkompositionen. Bei dem Set überrascht es wenig, wenn die Story reichlich dünn daherkommt. Die zahlreichen, willkürlich wirkenden Rückblenden bremsen die Handlung gar mehr als einmal aus. Trotzdem entwickelt sich eine Dynamik aus Gewalt, Hass und Erotik, der man sich nur schwer entziehen kann. Das macht dieses australischen Drama jetzt nicht zum Meisterwerk des Genre, aber das intensive Spiel des sexy Hauptdarsteller Matt Levett (TV-Serie "Devil's Playground") ist schon einen Blick wert.
Bewertung: 6/10


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Samstag, 27. Juni 2015
Sebastian Schippers 'Victoria'
Mitten in der Nacht lernt die junge Spanierin Victoria (Laia Costa) vor einem Club in Berlin die vier Freunde Sonne (Frederick Lau), Boxer (Franz Rogowski), Blinker (Burak Yigit) und Fuß (Max Mauff) kennen. Schnell kommen sich die Frau aus Madrid und der draufgängerische Sonne näher. Doch für die Jungs fängt die Nacht gerade erst an. Um eine Schuld bei Gangster Andi (André M. Hennicke) begleichen zu können, sehen sich die Vier gezwungen, eine krumme Sache durchzuziehen. Als einer aus der Gruppe schließlich unerwartet ausfällt, soll ausgerechnet Victoria als Fahrerin bei der heiklen Unternehmung einspringen. Was für sie zunächst wie ein spannendes Abenteurer klingt, entwickelt sich rasch zum Albtraum, denn der geplante Coup geht gründlich schief und das junge Glück von Victoria und Sonne wird knallhart auf die Probe gestellt ...
www.filmstarts.de



Dem Regisseur Sebastian Schipper ("Absolute Giganten") gelingt mit seinem hochgelobten Film auf jeden Fall eine meisterhafte Leistung. Und das allein schon wegen des imensen technischen und logistischen Aufwandes. Schipper dreht seinen Berlin-Film nämlich in einem Stück als sogenanntes Plansequenz. Und anders als bei "Birdman" oder auch Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche" wird dabei nicht in die Übergänge getrickst, sondern tatsächlich 130 Minuten durchgedreht. Das heisst, dass der Kameramann bei jeder Bewegung hautnah dabei sein muss, im Club, im Taxi, in der Tiefgarage, bei jedem Wechsel der Location. Und auch der will jedes Mal exakt geplant sein, wenn jeder Statist zur rechten Zeit am Platz sein muss. Vor der Leistung und dem Ergebnis kann man nur niederknien.



Dass es trotzdem nicht automatisch zum Meisterwerk reicht, liegt daher in der Natur der Sache, weil man zur Durchführung tatsächlich inhaltliche Kompromisse eingehen muss. So muss es natürlich auch Sequenzen geben, die zur Überbrückung der Ortswechsel wie reines Füllmaterial wirken. Zumal ein Grossteil der Dialoge zwar geprobt aber dennoch improvisiert sind. Auch ist es nicht einfach, in dem vorgegebenen Rahmen den Wandel von Victoria wirklich greifbar darzustellen. Ein Hoch daher auf die Spanierin Laia Costa ("The Red Band Society"), die der Figur glaubhaft Leben einhaucht und selbst als Gangsterbraut zuckersüss ist, während die Kamera bis auf wenige Ausnahmen bei jedem Schritt an ihr dran bleibt. Genauso wie der Ur-Berliner Frederick Lau ("Freischwimmer") eine grandiose Vorstellung abliefern kann als naiver "Strassenköter" mit lockerer Schnauze und einnehmendem Charme. Letztendlich kann man aber jedem Akteur zu seinem Betrag beglückwünschen in einer Produktion, der es gelingt, seinen Zuschauer mit einfachen Mitteln und trotz wackeligem Expose über zwei Stunden in seinen Bann zu ziehen. Und das jetzt nicht nur hierzulande, sondern international. Vielleicht wird "Victoria" damit das neuen "Lola rennt". Und das auch völlig verdient!
Bewertung: 9/10 (Moviepilot Prognose 7,5)

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Neu auf DVD:
Drei Türken und ein Baby
Obwohl sie längst erwachsen sind, haben es die drei deutschtürkischen Brüder Celal (Kostja Üllmann), Sami (Kida Khodr Ramadan) und Mesut (Ekrem Bora aka Eko Fresh) immer noch nicht auf die Reihe gebracht, aus der Wohnung ihrer Eltern auszuziehen. Tagsüber kümmern sie sich um das Brautmodengeschäft, das sie von ihren Eltern geerbt haben. Mehr schlecht als recht: Der Vermieter droht mit Zwangsräumung, wenn sie die nötige Kohle nicht aufbringen. Blöderweise aber verzockt Celal das letzte bisschen ihres gemeinsamen Erbes und versucht nun verzweifelt, Geld aufzutreiben. Was schwieriger ist als gedacht, weil er sich völlig unerwartet auch noch um das süße Baby seiner Ex Anna (Jytte-Merle Böhrnsen) kümmern muss, die nach einem Unfall im Krankenhaus gelandet ist. Seine Brüder sind ihm auch keine große Hilfe. Vom Windeln wechseln und Kleinkinder füttern hat keiner der drei Chaoten einen blassen Schimmer. Celal, Sami und Mesut brauchen dringend eine zündende Idee, sonst läuft ihr Leben am Ende noch vollends aus dem Ruder ...



Als Culture Clash Movie, oder auch als deutsch-türkische Variante zu "3 Männer und ein Baby", ist die Komödie eigentlich noch ganz süss. Story und Skript erweisen sich allerdings schnell als ziemliche Grütze. Naiv, klischeehaft, vorhersehbar und auch mit abgestandenen Kalauern. Einige Wendungen im dünnen Plot sind sogar ziemlich schmerzhaft. Und die Herkunft des Babys ist mit dem ersten Auftritt schon mehr als offensichtlich. Einen gewissen Charme kann man dem ganzen Halligalli trotzdem nicht absprechen, auch dank des sympatischen Kostja Ullmann ("Grossstadtklein") und dem resoluten Kida Ramadan ("Ummah - Unter Freunden"). Auch die typisch deutschen Kleinstrollen und Cameos (Axel Stein, Frederick Lau, Joyce Ilg, Christoph Maria Herbst, Jacob Matschenz, Hans Sarpei etc) sorgen für einige Überraschungen. Trotzdem kommt der Regisseur Sinan Akkus (Nebendarsteller aus "Stromberg") nie über die Seichtheit einer typischen Deutschkomödie hinaus, die er auch öfter einfach ins Leere laufen lässt. Wer's mag, wird immerhin solide unterhalten.
Bewertung: 6/10


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Freitag, 26. Juni 2015
Neu auf DVD:
Dead Snow 2: Red vs. Dead
Martin (Vegar Hoel), nach dem Gemetzel im blutroten Schnee noch schockiert vom Verlust seiner Freunde - und seines rechten Arms - flieht vor den weiterhin übel gelaunten Nazizombies und landet unfreiwillig im Krankenhaus. Niemand glaubt ihm dort die Geschichte von wiederauferstandenen Wehrmachtsschergen. Aber immerhin wird Martin nicht nur ein neuer Arm replantiert, leider eindeutig der Falsche, sondern auch unerwartete Hilfe von einem Trio amerikanischer Nerds zuteil. Während diese selbsternannte 'Zombie Squad' Richtung Norwegen aufbricht, flieht Martin vor seinen Verfolgern aus dem Hospital. Doch bald kreuzen sich seine Wege erneut mit Herzogs untoter Armee - und diesmal steht eine ganze Kleinstadt im Weg ...



Ist die Katze erst einmal aus dem Zombie-Sack, lässt sich ungeniert massakrieren. Während der erste Teil gerade durch seinen Nazi-Überraschungseffekt noch fast einen Hauch von Suspense besass, kann man mit der Fortsetzung nun gnadenlos Gas geben. Noch wildere Blutbäder, noch zynischere Metzeleien, und noch mehr Meuchel-Slapstick; "Dead Snow 2" überzieht sein Thema nun vollends und kennt im Umgang mit seinen Protagonisten keine Gnade. Das ist im Ergebnis zwar unendlich absurd und albern, aber doch nie wirklich peinlich. Es ist unfassbar unterhaltend, diesem unsinnigen Weltkriegstreiben zuzuschauen - zumindest wenn man genug kranken Humor und starke Nerven mitbringt. Macht süchtig!
Bewertung: 8/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Donnerstag, 25. Juni 2015
Neu auf DVD:
Der Hobbit 3 - Die Schlacht der Fünf Heere
'Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere' zeigt das epische Finale der Abenteuer von Bilbo Beutlin (Martin Freeman), Thorin Eichenschild (Richard Armitage) und den Zwergen. Als die Gefährten ihre Heimat vom Drachen Smaug zurückfordern, entfesseln sie unversehens seine zerstörerische Kraft. Der wütende Smaug speit seinen feurigen Zorn auf die wehrlosen Männer, Frauen und Kinder von Seestadt. Thorin ist besessen von seinem Drang, den zurückeroberten Schatz zu schützen - dafür riskiert er sogar Freundschaft und Ehre, während Bilbo verzweifelt versucht, ihm Vernunft beizubringen. Bald muss der Hobbit eine sehr brisante Entscheidung treffen. Doch noch viel größere Gefahren stehen den Gefährten unmittelbar bevor. Denn nur der Zauberer Gandalf (Ian McKellen) erkennt, dass der gewaltige Gegner 'Sauron' seine Ork-Legionen in Marsch gesetzt hat, um den 'Einsamen Berg' überraschend anzugreifen. Als sich der Konflikt zuspitzt und die Finsternis hereinbricht, stehen die Völker der Zwerge, Elben und Menschen vor der Wahl: entweder gemeinsam kämpfen oder untergehen. In der epochalen Schlacht der fünf Heere setzt Bilbo sein Leben für das seiner Freunde ein. Die Zukunft von Mittelerde steht auf dem Spiel ...



"Der Hobbit" ist jetzt wohl ungefähr das für das "Herr der Ringe"-Universum, was die Pre-Trilogie für "Star Wars" war (wobei ich dessen Fortsetzungsreihe nicht so schlecht fand wie sie allgemein gemacht wurde). Hier werden aber wirklich nur noch Versatzstücke rauf und wieder runter gekäut bis irgendein Brei herauskommt, der irgendwie nach Mittelerde aussieht. Im dritten "Hobbit"-Teil wird auf so etwas wie eine Handlung gar völlig verzichtet. Dafür reiht sich eine imposante Mega-Schlacht an die nächste, ohne dass man noch genau weiss, worum es eigentlich geht. Der Drache, der eben noch für den Cliffhanger im Vorgänger herhalten musste, wird relativ schnell und effektlastig plattgemacht. Danach folgen nur noch bombastische Kämpfereien und Special Effects, die nicht mehr besonders überraschend sind - und die tatsächlich auch nicht immer überzeugenen. Dazwischen gibt es noch ein paar Kalauer-Sprüche, und ja, auch der titelgebende Hobbit huscht ab und an durch das Bild. Spätestens hier merkt man, dass die Vorlage zur Fortsetzung eben nur eine Kurzgeschichte war, die aus reiner hollywoodscher Profitgier derart in die Breite getreten wurde, dass nichts mehr vom Zauber der Ringe-Trilogie übrig bleibt. Fast könnte man sogar sagen, dass Regisseur Peter Jackson sein eigenes Lebenswerk hiermit mutwillig selbst demontiert hat. Schade!
Bewertung: 3,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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