Donnerstag, 17. Dezember 2015
Star Wars Episode VII - Das Erwachen der Macht
crizcgn, 22:49h
Mehr als drei Jahrzehnte nach „Star Wars 6 – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wurde das Imperium durch die „Erste Ordnung“ abgelöst, eine ebenfalls diktatorische Organisation mit anderem Namen, die Krieg gegen den Widerstand führt. Von großer Politik aber weiß Rey (Daisy Ridley) auf dem Wüstenplaneten Jakku zunächst nicht viel. Die junge Frau verbringt ihre Tage damit, die karge Landschaft nach Schrott abzusuchen, den sie danach verkauft. Sie ist allein, wartet auf ihre Familie – bis sie die Bekanntschaft von Finn (John Boyega) macht, einem ehemaligen Sturmtruppler, den die Untaten der Ersten Ordnung abgeschreckt haben. Er hat nach einer besonders brutalen Invasion Fahnenflucht begangen und dabei gleich noch dem Widerstand geholfen, durch die Befreiung des gefangenen Piloten Poe Dameron (Oscar Isaac). Finn, Poe und mit ihnen auch Rey geraten ins Visier des sinisteren Kylo Ren (Adam Driver), der dem machtvollen Strippenzieher Supreme Leader Snoke (Andy Serkis) dient und die Mission vollenden will, die Darth Vader einst begann. Eine Flucht nimmt ihren Lauf, die das Helden-Trio mitten in den Kampf zwischen Erster Ordnung und Widerstand bringt, Seite an Seite mit den legendären Rebellenhelden Han Solo (Harrison Ford) und Generalin Leia (Carrie Fisher)…
www.filmstarts.de
Seit Jahren wurde kein Franchise enthusiastischer angekündigt, keins von der Industrie dermassen massig angeschoben, und auch keins derart euphorisch aufgenommen vom Publikum wie die Fortsetzung der Sternenkriege. Jeder will Teil dieser fantastischen Welt sein, die man seit den 19070ern so liebt. Es schien als gäbe Regisseur J.J. Abrams ("Star Trek - Die Zukunft hat begonnen") all den Menschen weltweit "neue Hoffnung" auf die verehrte Fantasie-Welt, die die letzten Jahre doch arg gelitten hatte. Und tatsächlich ist es wie bei "Jurassic World" in diesem Jahr, nur viel viel stärker: man sieht auf der grossen Leinwand die vertrauten Bilder, hört die allzu bekannte Musik (von John Williams) und man fühlt sich wie zu Hause. Und J.J. Abrams gibt den Zuschauern genau das, was sie an "Star Wars" geliebt haben - und lässt sie in ein nostalgisches Loch fallen ...
Und an genau dieser Stelle sollte man die Rezension stoppen, denn genau hier ist das Problem, weshalb Abrams überraschenderweise nicht der Gral des ablaufenden Kinojahres gelungen ist. Mit seiner Nostalgie übertreibt er es derart masslos, dass man sich irgendwann an den Kopf fassen muss im Angesicht der Vergangenheitshuldigung. Natürlich ist es schön und wichtig, Altbekanntes wiederzusehen, die Wüstenplaneten, die niedlichen Roboter, finstere Gestalten und die Schergen des Bösen mit ihren Stormtrooper. Wenn das Drehbuch aber nur aus solchen Wiederholungen besteht, dann sollte es selbst dem grössten Fan irgendwann zu bunt werden.
Ein kleiner Roboter namens BB-8 wird in die Sandwüste geschickt, um eine wichtige Nachricht zu überbringen, wie man diese "Neue Republik" vernichtend schlagen kann. Ein Jungspund namens Ray übernimmt Verantwortung und macht sich auf die Reise, die sie erst in eine verrufene Spelunke führt, dann ins Weltall und nach diversen Abenteuer in die Hände von Han Solo. Das klingt ziemlich genau die Abhandlung des allerersten Films von 1977, und auch im Folgenden bekommt man Altbekanntes vorgesetzt. Nicht nur, dass Han Solo die Rolle des weisen Obi Wan zu übernehmen scheint, sein Abgang ist quasi eins zu eins identisch mit dem Ende des Kenobi. Und das durch die Hand eines Jungen, der eher wirkt wie die Inkarnation von Lord Helmchen aus "Spaceballs", aber zu keinem Zeitpunkt wie ein legitimer Nachfolger des allmächtigen Darth Vader.
Und es kommt noch deutlich schlimmer als der damit einhergehende "Ich bin dein Vater"-Effekt. Die finale Schlacht im All geht tatsächlich wieder gegen einen "unzerstörbaren" Todesstern, der im folgenden exakt auf dieselbe Weise zerlegt wird wie 1977. Parallel dazu gibt es auch den ultimativen Laserschwert-Kampf zwischen Gut und Böse, der allerdings auch nicht halb so intensiv daherkommt wie einst in der "Rückkehr der Jedi-Ritter". Rein nüchtern betrachtet muss man schon irgendwann verzweifelt mit dem Kopf gegen den Kinosessel hämmern bei soviel Einfallslosigkeit.
Ich will nun nicht übertreiben. Natürlich ist der Unterhaltungsfaktor beim neuen Film wahnsinnig hoch, die Inszenierung ist perfekt und Darsteller wie Daisy Ridley ("Sex on the Beach 2") und John Boyega ("Attack the Block") geben alles. Auch das nostalgische Feeling und das Wiedersehen mit alten Bekannten ist wirklich grossartig in Szene gesetzt. Vom Ideenreichtum - in einem Universum ohne Grenzen - liegt dieser Film jedoch überraschenderweise deutlich hinter der viel gescholtenenen Prequel-Trilogie, wo man halt auch mal etwas gewagt hat und nicht nur Altbekanntes neu aufbereitet. Vielleicht sollte man sich einfach darauf einigen, dass "Star Wars 7: The Force Awakens" nicht mehr ist als ein grandioses REMAKE des Ursprungsfilms. Dann macht er auch ungebremst Spass. Und Punkt!
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 8,5)
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Seit Jahren wurde kein Franchise enthusiastischer angekündigt, keins von der Industrie dermassen massig angeschoben, und auch keins derart euphorisch aufgenommen vom Publikum wie die Fortsetzung der Sternenkriege. Jeder will Teil dieser fantastischen Welt sein, die man seit den 19070ern so liebt. Es schien als gäbe Regisseur J.J. Abrams ("Star Trek - Die Zukunft hat begonnen") all den Menschen weltweit "neue Hoffnung" auf die verehrte Fantasie-Welt, die die letzten Jahre doch arg gelitten hatte. Und tatsächlich ist es wie bei "Jurassic World" in diesem Jahr, nur viel viel stärker: man sieht auf der grossen Leinwand die vertrauten Bilder, hört die allzu bekannte Musik (von John Williams) und man fühlt sich wie zu Hause. Und J.J. Abrams gibt den Zuschauern genau das, was sie an "Star Wars" geliebt haben - und lässt sie in ein nostalgisches Loch fallen ...
Und an genau dieser Stelle sollte man die Rezension stoppen, denn genau hier ist das Problem, weshalb Abrams überraschenderweise nicht der Gral des ablaufenden Kinojahres gelungen ist. Mit seiner Nostalgie übertreibt er es derart masslos, dass man sich irgendwann an den Kopf fassen muss im Angesicht der Vergangenheitshuldigung. Natürlich ist es schön und wichtig, Altbekanntes wiederzusehen, die Wüstenplaneten, die niedlichen Roboter, finstere Gestalten und die Schergen des Bösen mit ihren Stormtrooper. Wenn das Drehbuch aber nur aus solchen Wiederholungen besteht, dann sollte es selbst dem grössten Fan irgendwann zu bunt werden.
Ein kleiner Roboter namens BB-8 wird in die Sandwüste geschickt, um eine wichtige Nachricht zu überbringen, wie man diese "Neue Republik" vernichtend schlagen kann. Ein Jungspund namens Ray übernimmt Verantwortung und macht sich auf die Reise, die sie erst in eine verrufene Spelunke führt, dann ins Weltall und nach diversen Abenteuer in die Hände von Han Solo. Das klingt ziemlich genau die Abhandlung des allerersten Films von 1977, und auch im Folgenden bekommt man Altbekanntes vorgesetzt. Nicht nur, dass Han Solo die Rolle des weisen Obi Wan zu übernehmen scheint, sein Abgang ist quasi eins zu eins identisch mit dem Ende des Kenobi. Und das durch die Hand eines Jungen, der eher wirkt wie die Inkarnation von Lord Helmchen aus "Spaceballs", aber zu keinem Zeitpunkt wie ein legitimer Nachfolger des allmächtigen Darth Vader.
Und es kommt noch deutlich schlimmer als der damit einhergehende "Ich bin dein Vater"-Effekt. Die finale Schlacht im All geht tatsächlich wieder gegen einen "unzerstörbaren" Todesstern, der im folgenden exakt auf dieselbe Weise zerlegt wird wie 1977. Parallel dazu gibt es auch den ultimativen Laserschwert-Kampf zwischen Gut und Böse, der allerdings auch nicht halb so intensiv daherkommt wie einst in der "Rückkehr der Jedi-Ritter". Rein nüchtern betrachtet muss man schon irgendwann verzweifelt mit dem Kopf gegen den Kinosessel hämmern bei soviel Einfallslosigkeit.
Ich will nun nicht übertreiben. Natürlich ist der Unterhaltungsfaktor beim neuen Film wahnsinnig hoch, die Inszenierung ist perfekt und Darsteller wie Daisy Ridley ("Sex on the Beach 2") und John Boyega ("Attack the Block") geben alles. Auch das nostalgische Feeling und das Wiedersehen mit alten Bekannten ist wirklich grossartig in Szene gesetzt. Vom Ideenreichtum - in einem Universum ohne Grenzen - liegt dieser Film jedoch überraschenderweise deutlich hinter der viel gescholtenenen Prequel-Trilogie, wo man halt auch mal etwas gewagt hat und nicht nur Altbekanntes neu aufbereitet. Vielleicht sollte man sich einfach darauf einigen, dass "Star Wars 7: The Force Awakens" nicht mehr ist als ein grandioses REMAKE des Ursprungsfilms. Dann macht er auch ungebremst Spass. Und Punkt!
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 8,5)
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