Freitag, 27. März 2015
Neu auf DVD:
Coming In
Tom Herzner (Kostja Ullmann) ist attraktiv, glamourös und erfolgreich. Er ist Berlins bekanntester Friseur und Star der Schwulenszene. Seine Kosmetikprodukte erobern halb Europa - aber eben nur halb, denn bisher verkauft er lediglich Shampoo für Männer. Um den Markt komplett aufzurollen, muss Tom herausfinden, was Frauen wollen. Seine Feldstudie führt ihn ins tiefste Neukölln, in den Salon der selbstbewussten Heidi (Aylin Tezel). Kiez trifft Glamour - das kann nicht gut gehen. Dennoch: Wider Willen ist der eingebildete Tom schwer beeindruckt von Heidis frecher Direktheit. Und sie entdeckt hinter Toms gestylter Fassade sehr bald einen verblüffend einfühlsamen Kollegen. Wie jetzt? Verliebt Heidi sich etwa in einen Schwulen? Tom weiß selbst nicht, wie ihm geschieht. Eine Frau? Was Tom und Heidi fühlen, passt in keine Schublade und Toms erste Gehversuche in der Welt der Heteros bleiben nicht ohne Komplikationen.



Die Besetzungliste ist für eine deutsche Produktion schon mal exzellent. Ken Duken ("Zweiohrküken"), Frederick Lau ("Die Welle"), Denis Moschitto ("Chiko"), Hanno Koffler ("Freier Fall"), Katja Riemann ("Fack ju Göhte"), Tilo Prückner ("Ostwind"), Klaas Heufer-Umlauf ("Großstadtklein") sind nur einige Namen in den Nebenrollen. Die Story und ihre Erzählweise bewegt sich aber derart in seichten Gewässern, dass das schon eine reine Verschwendung an Talent ist. Nur selten hat man das Gefühl, dass man sich in einer realen Welt mit ernstzunehmenden Menschen befindet. Die Figuren sind derart klischeehaft umrissen, dass es immerhin schon wieder lustig ist. Zum Glück umschifft man dabei noch ganz politisch korrekt die üblichen Homo-Stereotypen, aber ausgerechnet Regisseur Marco Kreuzpaintner ("Sommersturm") Schwulenfeindlichkeit zu unterstellen wäre nun auch absolut absurd. Das macht das gutgemeinte Komödchen allerdings auch nicht besser. Für einige Schmunzler reicht es bei dem Cast um Kostja Ullmann ("3 Türken und ein Baby") allemal - auch wenn nicht jeder davon gewollt ist. Und der Monolog von Denis Moschitto ist der Knaller.
Bewertung: 5,5/10


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