Sonntag, 27. Juli 2014
Neu auf DVD:
Saving Mr. Banks
Der langer Weg der Romanfigur "Mary Poppins" auf die Leinwand beginnt, als Walt Disney (Tom Hanks) seinen Töchter verspricht, ihr Lieblingsbuch von P. L. Travers (Emma Thompson) zu verfilmen. Bei seinen Bemühungen um die Filmrechte gerät er jedoch an eine dickköpfige Schriftstellerin, die keinesfalls vorhat, ihr magisches Kindermädchen der Hollywood-Maschinerie zum Fraß vorzuwerfen. Nach jahrelangem Verhandeln kann Disney sie Anfang der 60er Jahre überreden, nach Los Angeles zu kommen und sich seine Ideen für eine Kinoadaption anzuhören. In diesen kurzen zwei Wochen des Jahres 1961 setzt Walt Disney alle Hebel in Bewegung. Mit fantasievollen Storyboards und den fröhlichen Songs der talentierten Sherman Brüder (Jason Schwartzman, B.J. Novak) startet er eine umfassende Kreativ-Offensive, die bei der kratzbürstigen Travers allerdings keine Wirkung zeigt. Denn P. L. Travers verbindet mit ihrer Titelheldin eine ganz persönliche Geschichte, die bis in ihre Kindheit zurück reicht. Die starrköpfige Autorin muss sich erst den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen, bevor sie Mary Poppins ziehen lassen kann ...



Was anderes kann man von einer solchen Disney Produktion über Walt Disney erwarten als einen süsslichen Familienfilm, der zwischen harmlosen Humor und verkitschter Sentimentalität schwankt, bei dem - im Prozess des Storyfindings - sogar handlungsentscheidend gesungen wird. Inwieweit die Erzählung dabei den wahren Begebenheiten in den 1960er Jahren entspricht, und Walt Disney wirklich der nette Märchenonkel war, sei einmal dahingestellt. Der Plot bleibt konsequent in überhöhter Harmlosigkeit, die allenfalls durch seine verwirrenden Rückblenden unterbrochen wird. Das ist insgesamt zwar ganz nett anzusehen, bleibt in seiner Harmlosigkeit jedoch übertrieben unaufregend. Allerdings reisst Emma Thompson ("Eine zauberhafte Nanny") mit ihrem pointiert-zickigen Spiel noch einiges raus und sorgt für Schmunzelmomente, die den Film ungeheuer aufwerten. Ohne dem würde die geschichtskittende Selbstdarstellung des Hauses Disney nämlich recht blass aussehen. Unterhaltsame Durchschnittsware aus der Traumfabrik!
Bewertung: 5,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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