Donnerstag, 22. Mai 2014
Gareth Edwards 'Godzilla'
crizcgn, 00:36h
1999: Bei Bohrungen auf den Philippinen werden die Überreste von gigantischen Kreaturen gefunden. Etwas entkommt. Kurz darauf kommt es in dem japanischen Atomkraftwerk, bei dem der Amerikaner Joe Brody (Bryan Cranston) beschäftigt ist, zu einer Katastrophe. 15 Jahre später ist die Großstadt rund um das Kraftwerk als atomar verseuchtes Sperrgebiet deklariert. Doch Brody glaubt die offizielle Version des Grundes für das Unglück nicht (es soll ein Erdbeben gewesen sein). Als sein beim Militär beschäftigter Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson) nach Japan reist, um seinen Vater zur Heimkehr in die USA zu bewegen, wird er von diesem zu einem letzten Trip in die gesperrte Zone überredet. Dort erkennt Joe Brody die gleichen Warnzeichen wie vor 15 Jahren und bald bricht auch schon das Chaos über die Gegend herein. Ein Monster, das kurz darauf auf den Namen Muto getauft wird und sich von Atomkraft ernährt, hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Während das Monster gen Hawaii zieht, sucht das US-Militär verzweifelt nach einem Weg es zu stoppen. Ichiro Serizawa (Ken Watanabe), der die Urzeitmonster seit Jahrzehnten erforscht, glaubt die einzige Lösung zu kennen: ein noch grösseres Monster und Mutos natürlicher Feind: Godzilla!
www.filmstarts.de
Zugegeben, ich mochte den 1990er "Godzilla" von Roland Emmerich, auch wenn seine Version aussah wie ein schwabiges "Jurrassic Park". Seine amerikanisierte Verfilmung hat allerdings mit der jüngsten US-Version zur japanischen Kultfigur hat kaum mehr gemeinsam als den Namen. Hier versucht man der japanischen Vorlage in jeder Hinsicht mehr als gerecht zu werden und startet eine fast schon anarchische Zerstörungsorgie, die schon penetrant auf jeden Sinn verzichtet und dabei respektlos mit jeder Art von entfernter Logik umgeht. Ich meine, drei Riesen-Monster die aufeinander losgehen, mehr geht kaum noch! Dafür dass man sich aber inhaltlich im tiefsten Trash-Land befindet und dafür fast sämtliche Godzilla-Klischees zu bemühen scheint, ist die Produktion selbst alles andere als billig. Hier klotzt man mit imposanten Effekten und bietet eine Detailverliebtheit, die man nur selten gesehen hat. Wenn die Viecher eine Stadt im Vorbeigehen mal eben zerlegen, dann sieht man jedes Detail als wäre man live im Katastrophengebiet. Und am Rand des Bildes ist immer noch Platz, um Überlebende auf ihrer Flucht zu zeigen. Dabei gelingen immer wieder optisch ungewöhnliche Ideen mit der Kamera einzufangen und dabei mit perfiden Wendungen zu überraschen (die Sequenzen um die Brückensicherung bei Nacht). Verantwortlich für das ausufernde Special Effect Spektakel ist der britische Regisseur Gareth Edwards, der 2010 mit dem skurrilen Low Budget Film "Monsters" bekannt wurde.
Wie schon angedeutet verzichtet man dafür aber fast konsequent auf inhaltliche Werte, bei deren Sinn ich schon früh jeden Faden verloren habe. Dabei wirkt es schon kurios, wie man unbedingt Aaron Taylor-Johnson ("Kick-Ass") als heldenhaften Sohn und damit auch den für Hollywood typischen Familienkonflikt in die Geschichte pressen will. Der dramaturgisch aufgeblähte Anfang möchte erst einmal eine Bindung des Zuschauers zu den menschlichen Akteuren aufbauen, die im Folgenden aber nur noch mühevoll die einzelnen Zerstörungsorgien miteinander verbinden und dafür alibimässig in Aktion treten (die Beschützung des japanischen Jungen, der Sohn im Schulbus auf der Flucht-Brücke). Letztendlich wird ihnen nicht mal mehr genug Platz eingeräumt, um wenigstens noch die amerikanischen Klischees der getrennten Familie zu erfüllen - was dem Film andererseits auch nicht unbedingt schadet. Die Hauptperson der bildgewaltigen Exzesses ist ohnehin das Riesenmonster, das trotz lächerlich geringer Screentime alles andere (nicht nur symbolisch) überragt und jede Sinnhaftigkeit einfach platt wälzt (oder auch mit Feuerstrahl auslöscht). Dafür gab es zum Abspann tatsächlich auch Szenenapplaus vom Publikum. Aber seien wir ehrlich, ohne die grosse Leinwand, bei der die optischen Wundertüte ihre volle Pracht entfalten kann, wäre der Film nicht mehr als eine lächerlicher Popcorn-Flop, der spätestens auf DVD viel von seinem Bombast einbüssen wird. Weil es als Kino-Event aber eben riesigen Spass macht, gibt es trotzdem erstmal den Daumen hoch.
Bewertung: 7,5/10
www.filmstarts.de
Zugegeben, ich mochte den 1990er "Godzilla" von Roland Emmerich, auch wenn seine Version aussah wie ein schwabiges "Jurrassic Park". Seine amerikanisierte Verfilmung hat allerdings mit der jüngsten US-Version zur japanischen Kultfigur hat kaum mehr gemeinsam als den Namen. Hier versucht man der japanischen Vorlage in jeder Hinsicht mehr als gerecht zu werden und startet eine fast schon anarchische Zerstörungsorgie, die schon penetrant auf jeden Sinn verzichtet und dabei respektlos mit jeder Art von entfernter Logik umgeht. Ich meine, drei Riesen-Monster die aufeinander losgehen, mehr geht kaum noch! Dafür dass man sich aber inhaltlich im tiefsten Trash-Land befindet und dafür fast sämtliche Godzilla-Klischees zu bemühen scheint, ist die Produktion selbst alles andere als billig. Hier klotzt man mit imposanten Effekten und bietet eine Detailverliebtheit, die man nur selten gesehen hat. Wenn die Viecher eine Stadt im Vorbeigehen mal eben zerlegen, dann sieht man jedes Detail als wäre man live im Katastrophengebiet. Und am Rand des Bildes ist immer noch Platz, um Überlebende auf ihrer Flucht zu zeigen. Dabei gelingen immer wieder optisch ungewöhnliche Ideen mit der Kamera einzufangen und dabei mit perfiden Wendungen zu überraschen (die Sequenzen um die Brückensicherung bei Nacht). Verantwortlich für das ausufernde Special Effect Spektakel ist der britische Regisseur Gareth Edwards, der 2010 mit dem skurrilen Low Budget Film "Monsters" bekannt wurde.
Wie schon angedeutet verzichtet man dafür aber fast konsequent auf inhaltliche Werte, bei deren Sinn ich schon früh jeden Faden verloren habe. Dabei wirkt es schon kurios, wie man unbedingt Aaron Taylor-Johnson ("Kick-Ass") als heldenhaften Sohn und damit auch den für Hollywood typischen Familienkonflikt in die Geschichte pressen will. Der dramaturgisch aufgeblähte Anfang möchte erst einmal eine Bindung des Zuschauers zu den menschlichen Akteuren aufbauen, die im Folgenden aber nur noch mühevoll die einzelnen Zerstörungsorgien miteinander verbinden und dafür alibimässig in Aktion treten (die Beschützung des japanischen Jungen, der Sohn im Schulbus auf der Flucht-Brücke). Letztendlich wird ihnen nicht mal mehr genug Platz eingeräumt, um wenigstens noch die amerikanischen Klischees der getrennten Familie zu erfüllen - was dem Film andererseits auch nicht unbedingt schadet. Die Hauptperson der bildgewaltigen Exzesses ist ohnehin das Riesenmonster, das trotz lächerlich geringer Screentime alles andere (nicht nur symbolisch) überragt und jede Sinnhaftigkeit einfach platt wälzt (oder auch mit Feuerstrahl auslöscht). Dafür gab es zum Abspann tatsächlich auch Szenenapplaus vom Publikum. Aber seien wir ehrlich, ohne die grosse Leinwand, bei der die optischen Wundertüte ihre volle Pracht entfalten kann, wäre der Film nicht mehr als eine lächerlicher Popcorn-Flop, der spätestens auf DVD viel von seinem Bombast einbüssen wird. Weil es als Kino-Event aber eben riesigen Spass macht, gibt es trotzdem erstmal den Daumen hoch.
Bewertung: 7,5/10
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