Samstag, 27. Juni 2015
Neu auf DVD:
Drei Türken und ein Baby
Obwohl sie längst erwachsen sind, haben es die drei deutschtürkischen Brüder Celal (Kostja Üllmann), Sami (Kida Khodr Ramadan) und Mesut (Ekrem Bora aka Eko Fresh) immer noch nicht auf die Reihe gebracht, aus der Wohnung ihrer Eltern auszuziehen. Tagsüber kümmern sie sich um das Brautmodengeschäft, das sie von ihren Eltern geerbt haben. Mehr schlecht als recht: Der Vermieter droht mit Zwangsräumung, wenn sie die nötige Kohle nicht aufbringen. Blöderweise aber verzockt Celal das letzte bisschen ihres gemeinsamen Erbes und versucht nun verzweifelt, Geld aufzutreiben. Was schwieriger ist als gedacht, weil er sich völlig unerwartet auch noch um das süße Baby seiner Ex Anna (Jytte-Merle Böhrnsen) kümmern muss, die nach einem Unfall im Krankenhaus gelandet ist. Seine Brüder sind ihm auch keine große Hilfe. Vom Windeln wechseln und Kleinkinder füttern hat keiner der drei Chaoten einen blassen Schimmer. Celal, Sami und Mesut brauchen dringend eine zündende Idee, sonst läuft ihr Leben am Ende noch vollends aus dem Ruder ...



Als Culture Clash Movie, oder auch als deutsch-türkische Variante zu "3 Männer und ein Baby", ist die Komödie eigentlich noch ganz süss. Story und Skript erweisen sich allerdings schnell als ziemliche Grütze. Naiv, klischeehaft, vorhersehbar und auch mit abgestandenen Kalauern. Einige Wendungen im dünnen Plot sind sogar ziemlich schmerzhaft. Und die Herkunft des Babys ist mit dem ersten Auftritt schon mehr als offensichtlich. Einen gewissen Charme kann man dem ganzen Halligalli trotzdem nicht absprechen, auch dank des sympatischen Kostja Ullmann ("Grossstadtklein") und dem resoluten Kida Ramadan ("Ummah - Unter Freunden"). Auch die typisch deutschen Kleinstrollen und Cameos (Axel Stein, Frederick Lau, Joyce Ilg, Christoph Maria Herbst, Jacob Matschenz, Hans Sarpei etc) sorgen für einige Überraschungen. Trotzdem kommt der Regisseur Sinan Akkus (Nebendarsteller aus "Stromberg") nie über die Seichtheit einer typischen Deutschkomödie hinaus, die er auch öfter einfach ins Leere laufen lässt. Wer's mag, wird immerhin solide unterhalten.
Bewertung: 6/10