Freitag, 26. Dezember 2014
Seth Rogen & Evan Goldbergs 'The Interview'
Dave Skylark (James Franco) ist der König der Star-Interviewer und der Moderator der erfolgreichen Late-Night-Talkshow 'Skylark Tonight'. Der kluge Kopf hinter Daves Imperium ist sein Produzent und bester Freund Aaron Rapoport (Seth Rogen). Doch Aaron fühlt sich mit seiner Arbeit unterfordert und sehnt sich danach, etwas Bedeutsames zu tun. Er bekommt die Chance seines Lebens, als es ihm gelingt, für Dave ein Interview mit Kim Jong-Un zu vereinbaren, dem rücksichtslosen Diktator des nuklearbewaffneten Nordkorea. Kurz vor ihrer Abreise nach Nordkorea nimmt die CIA Kontakt zu Dave und Aaron auf und bittet sie, Kim zu ermorden. Sie nehmen die Mission an und werden zu den zwei am schlechtesten qualifizierten Männern aller Zeiten, die je den Auftrag hatten, den gefährlichsten Mann der Welt zu töten - oder zu interviewen ...



Eigentlich könnte ein koreanischer Massenmörder froh sein, in solch einem flachen Edel-Trash veralbert zu werden. Stattdessen startet er angeblich eine Terror-Propaganda, die so einem Machwerk in keinem Fall gerecht wird. Zwar verunglimpft der Streifen den Tyrannen als kindlichen Trottel, aber damit geht es ihm ja nicht anders als allen anderen Figuren der Geschichte - inklusive seiner Hauptdarsteller James Franco ("Die fantastische Welt von Oz") und Co-Regisseur Seth Rogen ("Superbad"). Letztendlich funktionieren die Filme der beiden unter der Regie des Regisseurs Evan Goldberg ("This is the end", "Ananas Express", "The green hornet") eben allesamt über die totale Verballhornung seiner Figuren bis hin zur ihren Darstellern. Der Humor schwankt dabei wie immer auch hier konsequent zwischen genreübergreifenden Nonsens und anarchischen Klamauk bis hin zur Realsatire. Da gibt es die deftigen Kalauer unter der Gürtellinie, Furz-Witzchen und obligatorische Drogenrausch-Szenen.



Rein technisch unterscheidet sich diese aufwendig in Szene gesetzte Klamotte also nicht von ähnlichen Buddy-Anarcho-Trash-Movies wie auch "Bad Neighbors". Das mag absolut nicht jedermanns Sache sein, bedient aber immerhin mehr als ordentlich das Genre. Und wenn am Ende die Scorpions mit ihren "Wind of change" erklingen, sollten sich doch eigentlich alle wieder lieb haben. - Den Streifen, der inzwischen gleichzeitig in den US-Kinos als auch auf weltweiten Portalen wie z.B. YouTube veröffentlicht wurde, kann man mal schauen, muss man letztendlich aber nicht haben. Und genau genommen wird dieser Film einzig durch die politische Diskussion gnadenlos gepuscht und auch überbewertet. Oder ist das Ganze doch nur eine überaus raffinierte Werbeaktion der PR-Abteilung?
Bewertung: 6/10