Freitag, 12. September 2014
Joachim Fuchsberger in
Teppich des Grauens / Die weisse Spinne
Louis Weinert-Wiltons 'Der Teppich des Grauens'

Im Auftrag von Diamantenhändlern wird eine Reihe von Morden begangen, die von Indien bis nach London reicht. Nachdem ihr Onkel in London mit einem indischen Gift getötet wurde, macht sich Ann Learner (Karin Dor) gemeinsam mit dem Scotland-Yard-Ermittler Harry Raffold (Joachim Fuchsberger) auf die Suche nach der Gangsterbande, die für die Morde verantwortlich gemacht wird. In einer Pension bekommen sie von Harrys ehemaliger Verlobter wichtige Hinweise ...

Um die Krimi-Welle in den Kinos weiter zu melken, versuchte man Anfang der 1960er neben Edgar Wallace noch weitere Krimi-Autoren zu etablieren. So zum Beispiel Louis Weinert-Wilton, der dem englischen Schriftsteller im Stil nicht ganz unähnlich war. Um auch wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, setzt man im Erstling der Reihe auf das Traumpaar Fuchsberger / Dor sowie Routiniers wie Werner Peters, Carl Lange und Regisseur-Veteran Harald Reinl ("Der unheimliche Mönch", "Winnetou I - III"). Allerdings bleibt die Story ziemlich dünn und hanebüchen (der Teppich-Plot), statt auf Gruseleien der Wallace-Streifen setzt man mehr auf unspektakuläre Gangster-Kost und die Inszenierung ist ebenfalls allenfalls routiniert und wenig aufregend. Joachim Fuchsbergers Rolle wirkt ziemlich willkürlich in die Handlung gepresst, er kann aber immerhin seinen spröden Charme bestens ausspielen. Das reicht jedoch allenfalls zu unterdurchschnittlicher Krimi-Ware mit einem Hauch Nostalgie-Bonus.
Bewertung: 3,5/10


Eine ausführliche Rezension auf www.funkhundd.wordpress.com




Louis Weinert-Wiltons 'Die weisse Spinne'

Eine schreckliche Verbrecherbande tötet gegen Bezahlung unliebsame Mitmenschen. Am Tatort findet Scotland Yard nach jedem Mord eine kleine weiße Spinne aus Glas. So auch bei dem leidenschaftlichen Spieler Richard Irvine, der bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben kommt. Seine hinterbliebene Frau Muriel (Karin Dor) ist völlig mittellos. Ihr Mann hatte das ganze Vermögen im „Klub der 55“ verspielt. Zudem glaubt auch die Versicherung nicht an einen Unfall und zahlt deshalb nicht. Als Scotland Yard-Inspektor Dawson (Paul Klinger) eine Spur in den Spielklub verfolgt, wird er mit einer Drahtschlinge ermordet. Daraufhin beauftragt der Yard schließlich den erstklassigen Inspektor Conway, den noch niemand zu Gesicht bekommen hat. Muriel lernt währenddessen Rechtsanwalt Summerfield (Dieter Eppler) kennen, der für sie Arbeit in einem karitativen Unternehmen besorgt hat. Dort trifft sie den Sittlichkeitsverbrecher Kiddie Phelips (Horst Frank) und den sympathischen Ralph Hubbard (Joachim Fuchsberger). Doch auch dieser ist vorbestraft …

Auch wenn der Streifen inhaltlich eher enttäuschte, hat "Der Teppich des Grauens" immerhin seine Kohle an der Kinokasse gemacht. Dementsprechend schob man einen zweiten Film hinterher, der nach denselben Prinzip funktioniert. Fuchsberger und Dor in üblen Gangster-Scharaden mit bekannten "Dr Mabuse"-Spielereien. Dazu kommen routinierte Wallace-Darsteller wie Werner Peters, Dieter Eppler, Mady Rahl, Friedrich Schoenfelder sowie Horst Frank und als komischer Part Chris Howland. Der Regisseur Harald Reinl zieht dieses Mal immerhin das Erzähl-Tempo an und überspielt damit die Lücken im schablonenhaften Drehbuch. Dem Film sollten noch zwei weitere Weinert-Wilton Krimis folgen, aber ohne das Erfolgsgespann Fuchsberger, Dor und Reinl.
Bewertung: 4,5/10


Den Film gibt es komplett auf http://youtu.be/W_tTjGAVgGY