Montag, 28. Juli 2014
Neu auf DVD:
Dallas Buyers Club
Dallas, 1985. Der Cowboy Ron Woodroof (Matthew McConaughey) führt ein exzessives Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol, Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag. Als Woodroof wegen einer Schlägerei im Krankenhaus landet, eröffnet ihm der Arzt nach einer Routineuntersuchung, dass er HIV-positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben hat. Die Welt des homophoben Texaners bricht zusammen - für ihn ist es unfassbar, dass er sich mit dieser 'Schwulenkrankheit' infiziert haben soll. Nachdem ihm das von seiner Ärztin Dr. Eve Saks (Jennifer Garner) verschriebene, einzige legale Medikament 'AZT' mehr schadet als nutzt, sucht er nach Alternativen. Ron wird in Mexiko fündig und beginnt, die in den USA illegalen Medikamente im großen Stil ins Land zu schmuggeln. Um sein Geschäft noch lukrativer zu machen, lässt er sich auf einen Deal mit dem homosexuellen Rayon (Jared Leto) ein. Gemeinsam gründen sie den 'Dallas Buyers Club', durch dessen kostenpflichtige Mitgliedschaft man unbegrenzten Zugang zu den Präparaten bekommt. Mit dem Geschäft ihres Lebens entsteht nach und nach eine besondere Beziehung zwischen dem ehemals rücksichtslosen Hedonisten und dem sensiblen Homosexuellen. Der Club wird in Windeseile landesweit bekannt und die Medikamenten-Flatrate findet bei Rons und Rayons Leidensgenossen reißenden Absatz. Mit dem Erfolg gerät die Organisation allerdings schnell ins Visier der 'FDA' (Food and Drug Administration). Denn die Gesundheitsbehörden sind, ganz im Sinne der Pharmaindustrie, nicht gewillt, das rentable Geschäft mit den Kranken aus den Händen zu geben. Ron beschließt, sich gegen das System zu stellen und nicht nur für das Recht der Kranken, sondern für das Leben zu kämpfen ...



Nimmt man es genau, dann geht es auch in diesem Drama um Arroganz und Gier - auch wenn es letztendlich die Gier nach Leben ist, die den Protagonisten treibt. Insofern steht Matthew McConaughey ("Der Mandant") seinen Kontrahenten aus "Wolf of Wall Street" und "American Hustle" mit der schauspielerischen Leistung in nichts nach, und der Gewinn des Oscars geht schon in Ordnung. Die Geschichte um den homophoben Aidskranken, der illegale Medikamente verkauft, beruht auf wahren Begebenheiten, Regisseur Jean-Marc Vallée ("C.R.A.Z.Y. - Verrücktes Leben") gelingt jedoch eine packende Geschichte, indem er sich nicht nur auf die Fakten, sondern ganz auf seinen herausragenden Hauptdarsteller konzentriert. Das macht den Film noch nicht zum Meisterwerk, aber immerhin zu durchgehend stimmigen Erzählkino, das zwischendurch mitreisst und auch berührt. Vielleicht regt es ja auch zum Nachdenken an über die Verfehlungen von Pharmaindustrie, unmenschlichen Ärzten - und den eigenen Vorurteilen.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7,5)