Samstag, 28. März 2015
Neu auf DVD:
Interstellar
Seit Menschengedenken haben wir immer nach den Sternen gegriffen, danach gestrebt, den Planeten zu verlassen und neue Welten zu entdecken. Dieses Streben nahm ernsthafte Züge an, als die Amerikaner im Wettlauf mit den Russen zunächst ins All vordrangen, den Mond betraten und Sonden in die Weiten unseres Sonnensystems entsandten. Bislang scheiterten Versuche, in bemannten Missionen die Weite des Raumes zu durchschreiten, an der Zeit, die dafür benötigt wird. Nun aber scheint der Durchbruch nahe: Die Theorie der Existenz von Wurmlöchern wurde durch die Praxis bestätigt, und so begibt sich eine Gruppe von Wissenschaftlern (darunter Matthew McConaughey und Anne Hathaway) auf eine phantastische Reise durch Raum und Zeit.



Vom Regisseur Christopher Nolan erwartet man nach "Inception" und "The Dark Knight" nicht weniger als ein mindfuckig Meisterwerk. Und zumindest die verdrehte Realität im letzten Drittel lässt den Zuschauer immer wieder fassungslos Staunen. Überhaupt sind Inszenierung, Bilder und auch Musik wirklich herausragend - und erinnern nicht selten an Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum". Dass es trotzdem nicht zum absoluten Meisterwerk reicht, liegt an der etwas verworrenen Handlung, die sich zu sehr in Schwarzen Löchern, Zeitsprüngen und den absurden Erzählstrukturen verheddert. Zu der aufgeblasenen Komplexität kommt dann noch einen Überlänge, die die eigentliche Geschichte nur unnötig in die Breite zieht. Das ändert aber überhaupt nichts daran, dass auch "Interstellar" absolut sehenswertes Bombastkino mit wirklich unglaublichen Einzelszenen ist, die die Ausnahmestellung von Christopher Nolan in Hollywood weiter untermauert. Ziemlich grandios!
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


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Freitag, 27. März 2015
Neu auf DVD:
Coming In
Tom Herzner (Kostja Ullmann) ist attraktiv, glamourös und erfolgreich. Er ist Berlins bekanntester Friseur und Star der Schwulenszene. Seine Kosmetikprodukte erobern halb Europa - aber eben nur halb, denn bisher verkauft er lediglich Shampoo für Männer. Um den Markt komplett aufzurollen, muss Tom herausfinden, was Frauen wollen. Seine Feldstudie führt ihn ins tiefste Neukölln, in den Salon der selbstbewussten Heidi (Aylin Tezel). Kiez trifft Glamour - das kann nicht gut gehen. Dennoch: Wider Willen ist der eingebildete Tom schwer beeindruckt von Heidis frecher Direktheit. Und sie entdeckt hinter Toms gestylter Fassade sehr bald einen verblüffend einfühlsamen Kollegen. Wie jetzt? Verliebt Heidi sich etwa in einen Schwulen? Tom weiß selbst nicht, wie ihm geschieht. Eine Frau? Was Tom und Heidi fühlen, passt in keine Schublade und Toms erste Gehversuche in der Welt der Heteros bleiben nicht ohne Komplikationen.



Die Besetzungliste ist für eine deutsche Produktion schon mal exzellent. Ken Duken ("Zweiohrküken"), Frederick Lau ("Die Welle"), Denis Moschitto ("Chiko"), Hanno Koffler ("Freier Fall"), Katja Riemann ("Fack ju Göhte"), Tilo Prückner ("Ostwind"), Klaas Heufer-Umlauf ("Großstadtklein") sind nur einige Namen in den Nebenrollen. Die Story und ihre Erzählweise bewegt sich aber derart in seichten Gewässern, dass das schon eine reine Verschwendung an Talent ist. Nur selten hat man das Gefühl, dass man sich in einer realen Welt mit ernstzunehmenden Menschen befindet. Die Figuren sind derart klischeehaft umrissen, dass es immerhin schon wieder lustig ist. Zum Glück umschifft man dabei noch ganz politisch korrekt die üblichen Homo-Stereotypen, aber ausgerechnet Regisseur Marco Kreuzpaintner ("Sommersturm") Schwulenfeindlichkeit zu unterstellen wäre nun auch absolut absurd. Das macht das gutgemeinte Komödchen allerdings auch nicht besser. Für einige Schmunzler reicht es bei dem Cast um Kostja Ullmann ("3 Türken und ein Baby") allemal - auch wenn nicht jeder davon gewollt ist. Und der Monolog von Denis Moschitto ist der Knaller.
Bewertung: 5,5/10


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Donnerstag, 26. März 2015
Neu auf DVD:
Der Richter: Recht oder Ehre
Der smarte Hank Palmer (Robert Downey Jr.) hat seinem kleinen Geburtsort schon vor Jahren den Rücken gekehrt und arbeitet seither als erfolgreicher Anwalt in der Großstadt. Nicht nur räumlich hat er sich weiterbewegt, auch zu seiner Familie hat Hank den Kontakt längst abgebrochen. Als er vom Tod seiner Mutter erfährt, kehrt er das erste Mal nach langer Zeit nach Hause zurück, wenn auch nur sehr widerwillig. Nach seiner Ankunft wird der Großstädter auch gleich mit weiteren familiären Problemen konfrontiert: Sein Vater Joseph (Robert Duvall), der vor seinem Ruhestand als Richter des Städtchens fungierte, ist an Alzheimer erkrankt und wird des Mordes angeklagt. Um diesen Anschuldigungen zu begegnen, übernimmt Hank die Verteidigung seines Vaters vor Gericht. Durch die Krankheit wird der Beweis der Unschuld jedoch erheblich erschwert und Hank findet in seinen persönlichen Ermittlungen mehr über die Familie heraus als ihm lieb ist.



Bei dem Cast mit dem herausragenden Robert Downey Jr. ("Sherlock Holmes") und Altstar Robert Duvall ("Falling Down") erwartet man schon nicht weniger als ganz grosses Schauspiel-Kino. Und das bietet dieses Justiz-Drama auch präzise wie ein Uhrwerk. Fast schon überraschungsfrei arbeitet das Drehbuch die Wendungen und dramatischen Momente ab, um dann in ein moralisches Dilemma und wieder hinaus zu führen. In gewisser Weise ist das schon Langeweile auf ganz hohem Niveau, weil der Film dramaturgisch genau aufgezogen ist wie er eben sein sollte. Grosses Kino halt, aber auch irgendwie vom Fliessband. Trotzdem natürlich sehenswert!
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 7)


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Donnerstag, 26. März 2015
Neu auf DVD:
Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis
Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) lebt zurückgezogen in Los Angeles und hält sich mehr schlecht als recht mit kleineren Diebstählen über Wasser. Nach erfolglosem Bemühen um einen anständigen Job, beginnt Lou als freier Kameramann für einen TV-Nachrichtensender zu arbeiten. Sein Spezialgebiet: lokale Verbrechen und Unfälle. Dabei muss er nicht nur möglichst als erster am Tatort sein, je näher und schonungsloser er mit seiner Kamera das Geschehene dokumentiert, desto besser kann er die Bilder verkaufen. Der äußerst ehrgeizige Lou lernt schnell und findet zusehends Gefallen an dem skrupellosen Geschäft der 'Nightcrawler', bei dem jedes gefilmte Verbrechen bares Geld bedeutet und Opfer Mittel zum Zweck werden. Die Nachrichtenchefin Nina (Rene Russo) ist begeistert von dem Einsatz des neuen Freelancers. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou - in seinem Drang nach Anerkennung - bereit ist zu gehen ...



Erst einmal bemerkenswert am "Nightcrawler" ist das wirklich grandiose Spiel von Jake Gyllenhaal ("Jarhead - Willkommen im Dreck"). Sein besessener Blick macht von dem ersten Moment an Angst und erinnert an einen Psychopathen wie Norman Bates. Davon abgesehen sorgt aber auch die Geschichte und ihre Inszenierung für ein permanentes Unwohlsein, zumal das Drama um den sensationsgierigen Hobby-Reporter als packender Politthriller in Szene gesetzt wird. Eine emotionalisierende Motivation spart man sich ebenso aus wie eine moralische Hinterfragung. Damit rückt der Kontext ziemlich nahe an unsere Realität, und man bekommt das Gefühl, dass Boulevard-Journalismus genau so funktionieren könnte. Regisseur Dan Gilroy ("Das Bourne Vermächtnis") gelingt eine nervenaufreibende Verfilmung, die sowohl als Action-Drama als auch darüber hinaus als Ohrfeige für die modernen Medien funktioniert. Und unglaublich spannend ist "Nightcrawler" auch noch.
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 8)


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Montag, 23. März 2015
Mission Impossible 5 - Rouge Nation (Trailer)

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