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Samstag, 22. November 2014
Neu auf DVD:
Nymphomaniac (Directors Cut)
Nymphomaniac (Directors Cut)
crizcgn, 16:53h
An einem kalten Winterabend findet Seligman (Stellan Skarsgård) in einer kleiner Seitenstraße die halb-bewusstlose, offensichtlich zusammengeschlagene Joe (Charlotte Gainsbourg). Er nimmt sich ihrer an, bringt sie zu sich nach Hause und pflegt die Frau. Als sie wieder zu sich kommt und Seligman sie fragt, was passiert sei, erzählt Joe nach einigem Zögern dem fremden Mann ihre Lebensgeschichte. Und dies ist die Geschichte ihrer Sexualität, ihrer zahllosen erotischen Erlebnisse, mutig und albern, lustvoll und quälend, beiläufig und zwanghaft, eine Zumutung und eine Befreiung. Zunächst geht es um die junge Joe (Stacy Martin) und ihren Sex, schonungslos, berührend, verstörend, packend ...
Das grösste Unding bei dem umstrittenen Sex-Epos ist, dass man Regisseur Lars von Trier ("Antichrist") für diesen "Director's Cut" weitere 1,5 Stunden (!!!) Laufzeit genehmigt hat. Dabei ist mir jetzt noch nicht gelungen herauszufinden, wo die Unterschiede zum ohnehin schon übertrieben langen Kino-Zweiteiler liegen. Aber mindestens Vol. II wirkt mit seinen 171 Minuten gnadenlos aufgebläht. Und ob man wirklich eine selbst beigefügte Abtreibung im Detail sehen muss oder die fade Affäre mit einer Minderjährigen braucht, sei einmal dahingestellt. Skandale hin oder her, am Ende zählt für eine Verfilmung eine überzeugend erzählte Geschichte, und die erscheint bei einem über fünf Stunden andauernden Kompromittierung einfach nur unwahrscheinlich. Und doch darf man nicht vergessen, dass "Nymph()maniac" zwischendurch einfach grandioses Schauspielkino bietet. Allein die Episode mit Uma Thurman ("Kill Bill") als betrogene Ehefrau und Mutter ist grandios und Oscar-reif. Auch Stellan Skarsgård ("Marvel’s The Avengers"), Shia LaBeouf ("Transformers"), Jamie Bell ("Jumper"), Willem Dafoe ("Spider-Man"), Christian Slater ("True Romance") oder Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg ("21 Gramm") sind nicht unbedingt Namen vom Hollywood-Grabbeltisch.
Das nützt aber ziemlich wenig, wenn der Regisseur sich hauptsächlich aufmacht, um sich gnadenlos in der gewollten Provokation zu suhlen und völlig den Blick verliert für eine straffe Inszenierung. Was insofern auch sehr befremdlich wirkt, wenn man nicht nur von Body Doubles, sondern auch von Penis Prothesen und ähnlichen Schnickschnack liest, die die Erzählung völlig als unrealistisches Kalkül deklassiert. Hinzu kommt, dass der dänische Regisseur auch kaum eine Idee zu haben schien, wie er die ohnehin hemmungslos breitgewälzte Geschichte zu einem würdigen Ende bringen könnte. So zieht sich der zweite Teil des Epos gnadenlos in die Länge, ohne dass er erzählerisch noch etwas zu bieten hat. Es ist jetzt müssig auch noch auseinander zu klabüstern, was in der Kino-Variante stärker oder auch schwächer ist, oder inwieweit die pornografisch gefaketen Exkurse (vor allem im ersten Teil) überflüssig sind. Faktisch kann man zusammenfassen, dass Teil 1 neben der vulgären Darstellung auch darstellerisch grosse Momente hat, während der zweite Teil immer mehr in fetischlastiger Langeweile abdriftet - und das Ende verhunzt. Und damit kann die DVD in der Schmuddelecke des Regals verstauben ...
Bewertung Teil 1: 6/10 (Moviepilot Prognose 5,5)
Bewertung Teil 2: 3,5/10 (Moviepilot Prognose 5)

Das grösste Unding bei dem umstrittenen Sex-Epos ist, dass man Regisseur Lars von Trier ("Antichrist") für diesen "Director's Cut" weitere 1,5 Stunden (!!!) Laufzeit genehmigt hat. Dabei ist mir jetzt noch nicht gelungen herauszufinden, wo die Unterschiede zum ohnehin schon übertrieben langen Kino-Zweiteiler liegen. Aber mindestens Vol. II wirkt mit seinen 171 Minuten gnadenlos aufgebläht. Und ob man wirklich eine selbst beigefügte Abtreibung im Detail sehen muss oder die fade Affäre mit einer Minderjährigen braucht, sei einmal dahingestellt. Skandale hin oder her, am Ende zählt für eine Verfilmung eine überzeugend erzählte Geschichte, und die erscheint bei einem über fünf Stunden andauernden Kompromittierung einfach nur unwahrscheinlich. Und doch darf man nicht vergessen, dass "Nymph()maniac" zwischendurch einfach grandioses Schauspielkino bietet. Allein die Episode mit Uma Thurman ("Kill Bill") als betrogene Ehefrau und Mutter ist grandios und Oscar-reif. Auch Stellan Skarsgård ("Marvel’s The Avengers"), Shia LaBeouf ("Transformers"), Jamie Bell ("Jumper"), Willem Dafoe ("Spider-Man"), Christian Slater ("True Romance") oder Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg ("21 Gramm") sind nicht unbedingt Namen vom Hollywood-Grabbeltisch.
Das nützt aber ziemlich wenig, wenn der Regisseur sich hauptsächlich aufmacht, um sich gnadenlos in der gewollten Provokation zu suhlen und völlig den Blick verliert für eine straffe Inszenierung. Was insofern auch sehr befremdlich wirkt, wenn man nicht nur von Body Doubles, sondern auch von Penis Prothesen und ähnlichen Schnickschnack liest, die die Erzählung völlig als unrealistisches Kalkül deklassiert. Hinzu kommt, dass der dänische Regisseur auch kaum eine Idee zu haben schien, wie er die ohnehin hemmungslos breitgewälzte Geschichte zu einem würdigen Ende bringen könnte. So zieht sich der zweite Teil des Epos gnadenlos in die Länge, ohne dass er erzählerisch noch etwas zu bieten hat. Es ist jetzt müssig auch noch auseinander zu klabüstern, was in der Kino-Variante stärker oder auch schwächer ist, oder inwieweit die pornografisch gefaketen Exkurse (vor allem im ersten Teil) überflüssig sind. Faktisch kann man zusammenfassen, dass Teil 1 neben der vulgären Darstellung auch darstellerisch grosse Momente hat, während der zweite Teil immer mehr in fetischlastiger Langeweile abdriftet - und das Ende verhunzt. Und damit kann die DVD in der Schmuddelecke des Regals verstauben ...
Bewertung Teil 1: 6/10 (Moviepilot Prognose 5,5)
Bewertung Teil 2: 3,5/10 (Moviepilot Prognose 5)

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Donnerstag, 20. November 2014
Neu auf DVD:
RoboCop (2014)
RoboCop (2014)
crizcgn, 19:47h
Im Jahr 2028 ist der multinationale Megakonzern 'OmniCorp' globaler Marktführer für Robotertechnologie. Die von ihm produzierten Drohnen werden weltweit eingesetzt und sichern 'OmniCorp' ein beachtliches Vermögen. Zu dieser Zeit versucht der engagierte Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) die steigende Kriminalität und Korruption in seiner Heimatstadt Detroit mit allen verfügbaren Mitteln zu bekämpfen. Als er im Dienst schwer verletzt wird, ist dies für 'OmniCorp' die Gelegenheit, seine umstrittene Technologie endlich zum Einsatz zu bringen. Der Plan ist, im von Verbrechen verwüsteten Detroit den perfekten Polizisten zu schaffen: einen Gesetzeshüter, der halb Mensch und halb Roboter ist. Als Murphy im Krankenhaus erwacht, versteht er, dass er als unverwundbarer und gleichzeitig kontrollierbarer Prototyp dieser Erfindung den Reichtum von 'OmniCorp' vervielfachen soll. Doch mit einer Sache hat der Konzern dabei nicht gerechnet: Sein Produkt besteht, zumindest in Teilen, aus einem menschlichen Wesen, das sich nicht vollständig kontrollieren lässt. Und mit Alex Murphy hat 'OmniCorp' eindeutig auf das falsche Versuchsobjekt gesetzt, denn er ist fest entschlossen, seine neu gewonnene Kraft für die Gerechtigkeit einzusetzen ...
Mit "Robocop" gibt es nun ein weiteres Remake zu einem 1980er Action-Klassiker. Während sich das Ur-Original von Paul Verhoeven mit seiner sozialkritischen SciFi-Action immer hart zwischen Satire und Trash bewegt, arbeitet die Neuauflage nur brav den Handlungsverlauf ab. Das ist technisch und formell durchaus auf Höhe der Zeit inszeniert, findet in seiner Oberflächlichkeit aber nur selten eine Bindung zum Zuschauer. Da mag sich Vieldreher Samuel L. Jackson ("Marvel's The Avengers") als TV-Sprecher noch so übertrieben mühen, der Handlung eine Bedeutung zu geben, für einen überspringenden Funken ist die Produktion ein viel zu geleckter Hollywood-Fliessband-Blockbuster ohne Ecken und Kanten. Zum Konsum mit ausgeschaltetem Hirn mag das durchaus auch ganz okay sein, aber dem spröden Original wird die spannungsfreie Inszenierung von José Padilha ("Tropa de Elite") kaum gerecht.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)

Mit "Robocop" gibt es nun ein weiteres Remake zu einem 1980er Action-Klassiker. Während sich das Ur-Original von Paul Verhoeven mit seiner sozialkritischen SciFi-Action immer hart zwischen Satire und Trash bewegt, arbeitet die Neuauflage nur brav den Handlungsverlauf ab. Das ist technisch und formell durchaus auf Höhe der Zeit inszeniert, findet in seiner Oberflächlichkeit aber nur selten eine Bindung zum Zuschauer. Da mag sich Vieldreher Samuel L. Jackson ("Marvel's The Avengers") als TV-Sprecher noch so übertrieben mühen, der Handlung eine Bedeutung zu geben, für einen überspringenden Funken ist die Produktion ein viel zu geleckter Hollywood-Fliessband-Blockbuster ohne Ecken und Kanten. Zum Konsum mit ausgeschaltetem Hirn mag das durchaus auch ganz okay sein, aber dem spröden Original wird die spannungsfreie Inszenierung von José Padilha ("Tropa de Elite") kaum gerecht.
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 5,5)

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Dienstag, 18. November 2014
The Presence - Besessen von dir (2010)
crizcgn, 21:32h
Um den Sorgen des Alltags zu entfliehen, fährt eine Frau (Mira Sorvino) in eine abgelegene Hütte im Wald. Aber sie ist nicht lang alleine, denn ein Geist (Shane West) haust in der Hütte und beginnt die Frau zu bedrängen. Als der Freund der Frau (Justin Kirk) in der Hütte ankommt, wird die Bedrohung im Haus immer stärker und heftiger. Doch auch das Verhalten der Frau wird immer besessener und obskurer und ihr Freund fürchtet, dass sich eine Liebesbeziehung zwischen dem Geist und ihr entwickelt hat.
Von aufregend kann man bei dieser Geister-Schmonzette nun wirklich nicht reden. Allein die ersten 15 Minuten schwelgen in schweigender Belanglosigkeit. Und wenn im Laufenden weitere Akteure dazukommen, hofft man bei den nichtigen Dialogen tatsächlich, das Schweigen hätte angehalten. Rein optisch hat der Film die ein oder andere nette Location zu bieten. Das täuscht allerdings kaum über die inhaltlichen Banalitäten hinweg. Dabei ist die Grundidee der Story gar nicht uninteressant. Im Endergebnis bleibt dem Grusel-Drama aber nur ein langgezogener Gähner.
Bewertung: 2,5/10

Von aufregend kann man bei dieser Geister-Schmonzette nun wirklich nicht reden. Allein die ersten 15 Minuten schwelgen in schweigender Belanglosigkeit. Und wenn im Laufenden weitere Akteure dazukommen, hofft man bei den nichtigen Dialogen tatsächlich, das Schweigen hätte angehalten. Rein optisch hat der Film die ein oder andere nette Location zu bieten. Das täuscht allerdings kaum über die inhaltlichen Banalitäten hinweg. Dabei ist die Grundidee der Story gar nicht uninteressant. Im Endergebnis bleibt dem Grusel-Drama aber nur ein langgezogener Gähner.
Bewertung: 2,5/10

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Samstag, 15. November 2014
DJ C.R.I.Z. MIX 346
crizcgn, 22:43h
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Freitag, 14. November 2014
Neu auf DVD:
Spike Jonze 'Her'
Spike Jonze 'Her'
crizcgn, 16:28h
In der nahen Zukunft in Los Angeles: Der hochsensible Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) lebt davon, anrührende persönliche Briefe für andere Menschen zu verfassen. Seine gescheiterte langjährige Beziehung hat ihm das Herz gebrochen - umso aufgeschlossener reagiert er auf sein neues Betriebssystem, das ihm als intuitive, eigenständige Persönlichkeit angepriesen wird. Als Theodore das System startet, lässt er sich von Samanthas freundlicher Stimme (im englischen Original: Scarlett Johansson) bezaubern, denn sie stellt sich mit viel Verständnis, Sensibilität und erstaunlichem Humor auf ihn ein. Samanthas und Theodores Bedürfnisse und Sehnsüchte ergänzen sich, entwickeln sich weiter, ihre Freundschaft wird intensiver, bis sie sich schließlich ineinander verlieben...
Sieht man einmal vom futuristischen Twist mit dem Computerwesen ab, handelt es sich bei dem jüngsten Streich von Spike Jonze ("Being John Malkovich") um eine typische Indie-Lovestory, bei der eine etwas nerdige Hauptfigur gezwungen wird, sich dem reellen Leben - und seinen Gefühlen - zu stellen. Und ignoriert man das übertriebene Szenario mit der viel zu vermenschlichten Stimme, dann ist der Film gerade mit all seinen Ecken und Kanten auch ziemlich gut gelungen. Vor allem schauspielerisch reisst die skurrile Produktion einiges raus, denn gerade Joaquin Phoenix ("Walk the line") ist unglaublich überzeugend in seiner Darstellung des Aussenseiters, den er trotz seltsamen Verhaltens nie bis ins Peinliche überzeichnet, sondern ihn zum Sympathieträger macht, dem man als Zuschauer gern folgt. Dazu kommt eine Scarlett Johansson ("Lost in Translation") bzw. im Deutschen auch ihre Synchronsprecherin Luise Helm, die den Zuschauer allein mit der Stimme in ihren Bann ziehen. Von der Seite funktioniert die Produktion auf jeden Fall. Dennoch spürt man nach einer Weile etwas Ermüdungserscheinungen, was an einer dem Thema unangebrachten Laufzeit von 120 Minuten liegen mag, die das grundsätzlich banale Szenarium mit fantastischem Hintergrund nicht durchgehend füllen kann. Dezente Langeweile im Mittelteil lässt sich kaum wegdiskutieren. Dennoch ist der prämierte Film zumindest für Cineasten unbedingt sehenswert.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7)

Sieht man einmal vom futuristischen Twist mit dem Computerwesen ab, handelt es sich bei dem jüngsten Streich von Spike Jonze ("Being John Malkovich") um eine typische Indie-Lovestory, bei der eine etwas nerdige Hauptfigur gezwungen wird, sich dem reellen Leben - und seinen Gefühlen - zu stellen. Und ignoriert man das übertriebene Szenario mit der viel zu vermenschlichten Stimme, dann ist der Film gerade mit all seinen Ecken und Kanten auch ziemlich gut gelungen. Vor allem schauspielerisch reisst die skurrile Produktion einiges raus, denn gerade Joaquin Phoenix ("Walk the line") ist unglaublich überzeugend in seiner Darstellung des Aussenseiters, den er trotz seltsamen Verhaltens nie bis ins Peinliche überzeichnet, sondern ihn zum Sympathieträger macht, dem man als Zuschauer gern folgt. Dazu kommt eine Scarlett Johansson ("Lost in Translation") bzw. im Deutschen auch ihre Synchronsprecherin Luise Helm, die den Zuschauer allein mit der Stimme in ihren Bann ziehen. Von der Seite funktioniert die Produktion auf jeden Fall. Dennoch spürt man nach einer Weile etwas Ermüdungserscheinungen, was an einer dem Thema unangebrachten Laufzeit von 120 Minuten liegen mag, die das grundsätzlich banale Szenarium mit fantastischem Hintergrund nicht durchgehend füllen kann. Dezente Langeweile im Mittelteil lässt sich kaum wegdiskutieren. Dennoch ist der prämierte Film zumindest für Cineasten unbedingt sehenswert.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7)

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