Sonntag, 20. September 2015
Neu auf DVD:
Traumfrauen
Leni Reimanns (Hannah Herzsprung) wohl geordnete Lebensplanung fällt der modernen Technik zum Opfer, als sie per Skype-Kamera erfährt, dass sich eine nackte Angestellte im schicken Apartment ihres Lebensgefährten befindet. Deprimiert und heimatlos kommt sie in der WG ihrer Juristen-Schwester Hannah (Karoline Herfurth) und ihrer Mitbewohnerin Vivienne (Palina Rojinski) unter. Vivienne erklärt ihr, wie viel Sex sie haben muss, um ihrem Liebeskummer zu entrinnen und sich eine erfolgreiche Männer-Infrastruktur aufzubauen. Auch ihre Mutter Margaux (Iris Berben) ist etwas orientierungslos, nachdem sie nach 30-jähriger Ehe für eine ehrgeizige Physiotherapeutin verlassen wurde. Jetzt ist sie allein und muss im Auto ihrer Nachbarn immer hinten zwischen den Enkelkindern sitzen. Schaffen es unsere 'Traumfrauen', den Kampf aufzunehmen, vom vorgezeichneten Weg abzuweichen und schließlich - vielleicht mit Joseph (Elyas M'Barek) - ihr Glück zu finden?



Das Gute an dem Film ist erst einmal, dass er einige charmante RomCom-Momente einfangen kann. Schauspielerisch lässt die Produktion natürlich mit der prominenten Besetzung auch nichts anbrennen. Allerdings erweist sich das Drehbuch insgesamt als zu unausgewogen. Vor allem fällt es auf, dass der Plot, obwohl der Blickwinkel eigentlich auf den Frauen liegt, der Rolle von Elyas M'Barek ("Fack ju Göhte") viel zu grossen Platz einräumt. Dass ist sicher seinen aktuellen Megaerfolgen geschuldet, und auch wenn er seine Rolle wie üblich auszufüllen weiss, bringt eben das den Film in sein Ungleichgewicht. Und zwar umso auffälliger, wenn die einzelnen Episoden in klischeehaften Belanglosigkeiten verharren. Die zweite Rolle, die dabei markant aus dem Rahmen fällt, ist die Nebenfigur von Frederick Lau ("Victoria"), also noch ein Kerl zwischen den Traumfrauen. Kann man an seichten DVD-Nachmittagen mal so mit durchschieben. Mehr aber auch nicht!
Bewertung: 5/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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