Donnerstag, 19. März 2015
Neu auf DVD:
The Captive - Spurlos verschwunden
Nur wenige Minuten haben dem Täter gereicht, um Cassandra aus dem Auto ihres Vaters zu entführen. Als Matthew (Ryan Reynolds) aus der Bäckerei zurückkommt, ist die Zehnjährige spurlos verschwunden. Acht Jahre sind seitdem vergangen, Jahre der Entfremdung und einsamen Verzweiflung für die Eltern und Jahre voller ergebnisloser, frustrierender Ermittlungen für die Detectives Dunlop und Cornwall. Da taucht Cassandras Gesicht im Internet auf. Sie ist am Leben - und noch immer in der Gewalt des Täters, der sein perverses Spiel nicht mehr nur mit dem heranwachsenden Mädchen treibt. Auch die traumatisierten Eltern und die Polizisten sind ohne es zu wissen Objekte seiner psychopathischen Fantasien geworden ...



Der Plot und auch das Setting im Schnee verspricht ein packendes Drama und einen spannenden Film. Der wird allerdings verwässert durch permanente und scheinbar willkürliche zusammengestellte Rückblenden der einzelnen Akteure. Das hätte man auch deutlich aufregender und gradliniger erzählen können. Die Entführung und die Ermittlungen haben einiges an interessanten Ansätzen, doch die verpuffen in einer routiniert oberflächlichen Inszenierung und hinterlassen zu viele offene Fragen, die auch mit dem holprigen Finale nicht beantwortet werden. Regisseur Atom Egoyan, der zuletzt auch mit "Devil's Knot - Im Schatten der Wahrheit" ein eher harmloses Krimi-Drama abgeliefert hat, ist offenbar mit echtem Thrill in einer soliden Vorlage überfordert. Dabei leisten erfahrene Darsteller wie Ryan Reynolds ("Buried - Lebend begraben") und Rosario Dawson ("Death Proof") durchaus einen ordentlichen Job, um ihren Figuren glaubhaftes Leben einzuhauchen. Für mehr als durchschnittliche Unterhaltung reicht das insgesamt allerdings hier nicht.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 4)


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Sean Paul Lockhart 'Triple Crossed' (2013)
Der durchtrainierte und attraktive Söldner Chris Jensen (Jack Brockett) findet sich nach seiner Rückkehr aus Afghanistan nur schwer mit dem lockeren Leben in Kalifornien zurecht. Indessen fällt es dem ausgesprochen schnuckeligen Andrew Warner (Sean Paul Lockhart aka Brent Corrigan) nicht leicht, über den Verlust seines langjährigen Partners Tyler hinwegzukommen. Ein perfider Plan der Schwester des Verstorbenen lässt die beiden unschuldigen Protagonisten zu einem mörderischen Duo heranwachsen, bei dem sich leidenschaftliche Bettszenen und ein riskantes Katz-und-Maus-Spiel zu einem explosiven Cocktail vermengen ...



Man kann von einem Pornodarsteller mit seinem ersten selbst inszenierten Spielfilm nicht gleich ein Meisterwerk erwarten. Auch das LGBT Genre grenzt die Möglichkeiten des Budgets zumeist auf ein Minimum. Insofern ist Sean Paul Lockhart ("Another Gay Sequel: Gays Gone Wild") durchaus eine solide Produktion gelungen, die zwar inhaltlich ziemlich aufgesetzt wirkt und auch nur belanglos vor sich hinplätschert, dafür aber mit seiner Präsenz und der Ausstrahlung überzeugt. Immerhin spielt der Neu-Regisseur seinen eher hölzernen Hauptdarsteller Jack Brockett in jeder Szene locker an die Wand. Auch visuell bewegt man sich noch im ordentlichen Low Budget Bereich, der zwar nicht an echte Hollywood Optik herankommt, den Genre Freund aber noch gut genug zu unterhalten weiss. Auch wenn das Ergebnis noch nicht für mehr reicht, bleibt abzuwarten inwieweit sich der junge Filmschaffende ausserhalb des horizontalen Geschäftes noch weiterentwickelt. Potential ist vorhanden!
Bewertung: 5,5/10


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