Sonntag, 30. November 2014
Der fast perfekte Mann (2013)
Verantwortung, nein danke! Eigene Kinder, auf keinen Fall! Mit dieser wenig erwachsenen Haltung bekommt der mäßig erfolgreiche Fernsehmoderator Ulf (Benno Führmann), der mit seiner charmanten Unreife den Frauen erst das Herz und dann den Verstand raubt, ein großes Problem. Seine Freundin Anni (Jördis Triebel) hat von der unverbindlichen Beziehung genug und sucht das Weite. Und es kommt noch schlimmer. Während sich Ulf seiner Macho-Life-Crisis hingibt und selbstbemitleidet, steht plötzlich sein kleiner Neffe Aaron (Louis Hofmann) vor der Tür, der nach einem Unfall seiner Mutter beschlossen hat, ausgerechnet bei seinem Onkel Ulf einzuziehen. Von jetzt an gehört das Wort Katastrophe zum Alltag des Fernsehmoderators. Als dann noch unverhofft Annie wieder auftaucht, und zwar schwanger, ist das Chaos, das sich Ulfs Leben nennt, perfekt. Ein günstiger Zeitpunkt, um doch endlich erwachsen zu werden.



Irgendwie ist es schon süss, wie altbacken die ganze Geschichte daherkommt. Das Drehbuch, die Darstellung und die Inszenierung wirkt wie aus dem Fernsehen der 1990er, zumal diese Story nicht mal im Ansatz originell ist (sieht man einmal von behinderten Vögeln ab). Auf dem Level ist der Film dann auch durchaus ordentlich geworden und hat sden ein oder anderen unterhaltenden Moment. Benno Führmann ("Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können") spielt hier seinen Part als Ekel- bis Ganz-Nett-Onkel ordentlich herunter, und der Junge Louis Hofmann ("Die Abenteuer des Huck Finn") nervt nicht wirklich als Nerv-Kind. Aber wir sind nicht mehr im Jahr 1999, sondern fast in 2015, und da reicht es einfach nicht, einen Standard-Plot auf Halbmast herunterzuspulen. Da müsste in jedem Bereich mehr kommen als dieses solide Sonntagnachmittag-TV-Niveau.
Bewertung: 4/10


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