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Freitag, 14. November 2014
Neu auf DVD:
Spike Jonze 'Her'
Spike Jonze 'Her'
crizcgn, 16:28h
In der nahen Zukunft in Los Angeles: Der hochsensible Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) lebt davon, anrührende persönliche Briefe für andere Menschen zu verfassen. Seine gescheiterte langjährige Beziehung hat ihm das Herz gebrochen - umso aufgeschlossener reagiert er auf sein neues Betriebssystem, das ihm als intuitive, eigenständige Persönlichkeit angepriesen wird. Als Theodore das System startet, lässt er sich von Samanthas freundlicher Stimme (im englischen Original: Scarlett Johansson) bezaubern, denn sie stellt sich mit viel Verständnis, Sensibilität und erstaunlichem Humor auf ihn ein. Samanthas und Theodores Bedürfnisse und Sehnsüchte ergänzen sich, entwickeln sich weiter, ihre Freundschaft wird intensiver, bis sie sich schließlich ineinander verlieben...
Sieht man einmal vom futuristischen Twist mit dem Computerwesen ab, handelt es sich bei dem jüngsten Streich von Spike Jonze ("Being John Malkovich") um eine typische Indie-Lovestory, bei der eine etwas nerdige Hauptfigur gezwungen wird, sich dem reellen Leben - und seinen Gefühlen - zu stellen. Und ignoriert man das übertriebene Szenario mit der viel zu vermenschlichten Stimme, dann ist der Film gerade mit all seinen Ecken und Kanten auch ziemlich gut gelungen. Vor allem schauspielerisch reisst die skurrile Produktion einiges raus, denn gerade Joaquin Phoenix ("Walk the line") ist unglaublich überzeugend in seiner Darstellung des Aussenseiters, den er trotz seltsamen Verhaltens nie bis ins Peinliche überzeichnet, sondern ihn zum Sympathieträger macht, dem man als Zuschauer gern folgt. Dazu kommt eine Scarlett Johansson ("Lost in Translation") bzw. im Deutschen auch ihre Synchronsprecherin Luise Helm, die den Zuschauer allein mit der Stimme in ihren Bann ziehen. Von der Seite funktioniert die Produktion auf jeden Fall. Dennoch spürt man nach einer Weile etwas Ermüdungserscheinungen, was an einer dem Thema unangebrachten Laufzeit von 120 Minuten liegen mag, die das grundsätzlich banale Szenarium mit fantastischem Hintergrund nicht durchgehend füllen kann. Dezente Langeweile im Mittelteil lässt sich kaum wegdiskutieren. Dennoch ist der prämierte Film zumindest für Cineasten unbedingt sehenswert.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7)
Sieht man einmal vom futuristischen Twist mit dem Computerwesen ab, handelt es sich bei dem jüngsten Streich von Spike Jonze ("Being John Malkovich") um eine typische Indie-Lovestory, bei der eine etwas nerdige Hauptfigur gezwungen wird, sich dem reellen Leben - und seinen Gefühlen - zu stellen. Und ignoriert man das übertriebene Szenario mit der viel zu vermenschlichten Stimme, dann ist der Film gerade mit all seinen Ecken und Kanten auch ziemlich gut gelungen. Vor allem schauspielerisch reisst die skurrile Produktion einiges raus, denn gerade Joaquin Phoenix ("Walk the line") ist unglaublich überzeugend in seiner Darstellung des Aussenseiters, den er trotz seltsamen Verhaltens nie bis ins Peinliche überzeichnet, sondern ihn zum Sympathieträger macht, dem man als Zuschauer gern folgt. Dazu kommt eine Scarlett Johansson ("Lost in Translation") bzw. im Deutschen auch ihre Synchronsprecherin Luise Helm, die den Zuschauer allein mit der Stimme in ihren Bann ziehen. Von der Seite funktioniert die Produktion auf jeden Fall. Dennoch spürt man nach einer Weile etwas Ermüdungserscheinungen, was an einer dem Thema unangebrachten Laufzeit von 120 Minuten liegen mag, die das grundsätzlich banale Szenarium mit fantastischem Hintergrund nicht durchgehend füllen kann. Dezente Langeweile im Mittelteil lässt sich kaum wegdiskutieren. Dennoch ist der prämierte Film zumindest für Cineasten unbedingt sehenswert.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7)
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