Donnerstag, 31. Juli 2014
Channing Tatum '22 Jump Street'
Nachdem die Neu-Polizisten Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) ihren ersten Fall erfolgreich lösen konnten, sollen sie erneut als verdeckte Ermittler arbeiten. Dieses Mal wird keine Highschool infiltriert, sondern ein örtliches College. Es kommt, wie es kommen muss: Schnell sind Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) von ihrer eigentlichen Arbeit abgelenkt und verlieren sich in den Verlockungen des Studentenlebens. Jenko findet Anschluss im Football-Team, während Schmidt sich in Kreisen der gehobenen Kunst zu bewegen beginnt. Diese Einflüsse lassen die beiden Cops allerdings auch an ihrer Partnerschaft zweifeln. Gelingt es den beiden dennoch, sich zusammenzuraufen, ihren Fall zu lösen und endlich erwachsen zu werden? Oder bleibt ihre Freundschaft zwischen den Partys und Schießereien auf der Strecke?
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Schon das Remake "21 Jump Street" überraschte, weil es nicht einfach die Motive einer Erfolgsserie durch den Hollywoodschen Einheitsbrei drehte, sondern das Vorbild liebevoll persiflierte und sich selbst und die Darsteller dabei absolut nicht ernst nahm. Die Fortsetzung geht noch weiter, hält sich augenscheinlich an die Regeln eines Sequels und führt sie bewusst ad absurdum. Und dass es so ist, wird dem Zuschauer permanent überdeutlich ins Gesicht gedrückt. Das heisst, der absurde Spass um "alte Männer" auf der Schulbank wird noch mehr auf die Spitze getrieben. Jetzt geht es aufs College mit Verbindungshäusern, Sportfanatismus und den berüchtigten Spring Break. Und auch hier lässt das abgedrehte Drehbuch keine Möglichkeit aus, um die Klischees und ihrer fortsetzungsbedingte Wiederholung bewusst gegen die Wand laufen zu lassen.



Das Übermotiv der ansonsten nicht unbedingt tiefsinnigen Geschichte ist und bleibt aber das Buddy Klischee solcher Filme, und auch das wird gnadenlos überzogen blossgestellt. Tatsächlich geht es in dem Verhältnis der Protagonisten Schmidt und Jenko nämlich zu keinem Zeitpunkt mehr um Kollegen und gute Kumpels, sondern um zwei sich zugeneigte Menschen, bei der die (Homo-)Erotik nicht offensichtlich ist, sondern faktisch bei jeder Szene in der Luft gibt. Zwischen der sich überschlagenden Action gibt es nämlich auch Liebe, Leidenschaft und Eifersüchteleien wie in der kitschigsten RomCom. Der grenzenlos verqueerte Unterbau allein macht diesen simpel gehaltenen Action-Streifen schon zum durchgehenden Vergnügen.

Ob man Jonah Hill ("The Wolf of Wall Street") und gerade Channing Tatum ("G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra") deswegen nun zu neuen Schauspiel-Helden erhöhen muss, weiss ich nun nicht. Aber unstreitig funktioniert die Chemie zwischen den beiden, und den Spass an dem liebevollen Sequel-Unsinn merkt man ihnen in wirklich jeder Szene an. Und thematisches Material für die nächsten zehn Fortsetzungen liefern sie auch gleich mit (selten war ein Abspann unterhaltsamer). Nimmt man es ganz genau, gibt der Stoff inhaltlich natürlich nicht viel her, aber auch das kann bewusst für schamloses Entertainment sorgen. Und auf der Ebene funktioniert der Streifen wirklich bestens!
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)

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Hellraiser 9: Revelations - Die Offenbarung (2011)
Zwei Teenager finden in ihrem Party-Urlaub in New Mexico den Höllenwürfel und befreien durch Zufall 'Pinhead' aus der Verdammnis. Seitdem waren sie nie wieder gesehen. Ein Jahr später treffen sich die Eltern der verschollenen Teenager zu einem gemeinsamen Abendessen in Gedenken ihrer Kinder, als einer der Verschwunden auf einmal total verängstigt und verstört vor der Türe steht. Doch bevor sie herausfinden können, was los ist, erscheinen 'Pinhead' und seine 'Cenobiten', um ein riesiges Blutbad anzurichten und ihre Seelen in die Hölle zu reißen ...



Von allen Horror-Serien der 1980er war mir die um die "Hellraiser" irgendwie am obskursten, geschweige denn dass ich den mystischen Plot um Pinhead und den Zauberwürfel immer verstanden habe. Aber einen derartigen neunten (!) Teil hat die Mythologie nicht verdient. Auf billigstem Budget wird hier ein Horror-Streifen zusammengeschustert aus bekannten Motiven wie "Found Footage", bösen alten Fremden und die durch Zufall getötete Prostituierte. Während die vergangenen Geschehnisse in bruchstückartigen Rückblenden eingeworfen werden, spielt die eigentliche Handlung einzig auf einem Landgut, was mich irgendwie an den Ur-Dracula erinnert hat. Inwieweit das jetzt der Historie der Cenobiten gerecht wird, kann ich nicht beurteilen. Die Umsetzung kommt jedoch nie über die einer Billig-Produktion hinaus. Das täuschen auch einige blutige Splattereinlagen im letzten Drittel nicht hinweg. Trauriger 70-Minuten-Trash zu einer ehemaligen Kultreihe.
Bewertung: 2/10 (Moviepilot Prognose 3)


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