Freitag, 28. Februar 2014
Neu auf DVD:
Filth - Drecksau
Detective Bruce Robertson (James McAvoy) begibt sich auf äußerst bizarre Wege, die ihn dem sicheren Abgrund Stück für Stück immer näher bringen. Bis über beide Ohren korrupt, drogen- und alkoholsüchtig und jede Grenze des guten Geschmacks stets überschreitend, versucht Robertson, sein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Doch nichts ist so schlimm, dass es nicht noch schlimmer kommen könnte: Bruce Robertson zerreißt sich nicht gerade für seine Arbeit. Seine Zeit vertreibt er sich vornehmlich mit intriganten Psychospielchen, mit dem Konsum jedweder Rauschmittel, auf der Herrentoilette oder gerne auch beim Sex. Eine richtige Drecksau eben. Eigentlich sollte er sich um die Aufklärung des Mordes an einem japanischen Touristen kümmern, doch für den rassistischen Robertson ist alleine die Nationalität des Opfers Grund genug, die Ermittlungen schleifen zu lassen. Moralische Werte sind seiner Meinung nach sowieso Zeitverschwendung und was seinen Beruf angeht, interessiert ihn eigentlich nur, in der Hierarchie weiter emporzusteigen. Doch Robertson verliert zunehmend die Kontrolle und droht in einem Sumpf aus Korruption und Menschenhass zu ersticken.



Romane von Irvine Welsh sind schon schwere Kost, um sie auf die Leinwand zu bringen. Einzig Regisseur Danny Boyle gelang es mit "Trainspotting" die Mischung aus pervertierter Realität und dem absurden Drogen-Rausch ansprechend auf die Leinwand zu bringen. Auch "Filth" macht es dem Zuschauer nicht wirklich leicht, einen Zugang zur Hauptfigur des Detektives und dessen verqueren Gedankenwelt zu bekommen. Immerhin gelingt es James McAvoy ("Wanted") die titelgebende Drecksau und ihre Motivation glaubhaft darzustellen und über einige Wirrungen hinwegzuspielen. Auch der Nebencast ist mit Jamie Bell ("Jumper"), Imogen Poots ("28 Weeks Later") und Eddie Marsan (Sherlock Holmes") grossartig besetzt und hebt den Film auf ein anderes Level. Die Inszenierung von Jon S. Baird ("Cass - Legend of a Hooligan") ist dabei auf den Punkt, um die Tragik der Geschichte mit dem bösen Zynismus zu verbinden. Das ist sicher nicht Jedermans Kost, aber insgesamt schon eine überzeugende Krimi-Groteske aus Grossbritannien.
Bewertung: 7/10 (Moviepilot Prognose 4,5)


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