Samstag, 8. Februar 2014
Neu auf DVD:
Schuld sind immer die anderen
Als Teilnehmer an einem einzigartigen Projekt wird dem Jugendstraftäter Benjamin (Edin Hasanovic) eine zweite Chance gewährt. In einer Gemeinschaft mit sechs anderen jugendlichen Kriminellen soll er die Sicherheit kennenlernen, die eine Familie ihm geben kann, und dadurch sozial reifen. Benjamin lässt sich auf das Projekt ein, doch dann trifft er die Hausmutter seiner Gruppe, Eva (Julia Brendler), und ist schockiert: Es handelt sich bei Eva um ein Opfer eines seiner Verbrechen. Sie erkennt ihn aber aufgrund der Maske, die er damals getragen hatte, nicht. Der brutale Überfall auf Eva ist bis zum heutigen Zeitpunkt nie aufgeklärt worden. Benjamin ist unsicher, was er unternehmen soll, entschließt sich dann aber dazu, so wenig wie möglich aufzufallen. Doch gerade dadurch macht er sich für die Hausmutter verdächtig.
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"Ich rede nicht mit Sozialarbeitern!", der Satz zieht sich eine ganze Weile durch eine Geschichte, in der sich der aggressive Benjamin lange vor seiner eigenen Taten verschliesst: "Schuld sind immer die anderen!". Lars-Gunnar Lotz spinnt in seinem Debütfilm ein packendes Sozialdrama, das sich erst einmal mit seinem jugendlichen Täter auseinandersetzt, bevor es sich um den Ausgleich mit dessem Opfer bemüht. Edin Hasanovic ("Picco") gibt dabei eine mehr als überzeugende Vorstellung als gefühlskalter Aggressor, der sich erst langsam in dem sozialen Umfeld öffnen kann. Das Zusammentreffen mit der Frau, die er vorab überfallen hat, wirkt zwar reichlich konstruiert, ist aber zielführend in einer Abhandlung um Schuld und Sühne. Formal folgt die Inszenierung den üblichen Konventionen des deutschen Film, inhaltlich hat sie jedoch die Wirkung eines Faustschlages in die Magengegend, der ganz ohne vermeintliche Auflockerung durch Humor doppelt schmerzt. Insgesamt packendes Jugend-Drama, grossartig gespielt!
Bewertung: 7/10


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Timothy Boldt in 'Küstenwache - Ein schmutziges Spiel'

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Schwarzer Blitz (2009)
Der Student Dima Maikov (Grigoriy Dobrygin) ist nicht gerade ein Held, bis ihm sein Vater zum Geburtstag einen alten 'Wolga 21' schenkt. Als Dima entdeckt, dass der unscheinbare Wagen fliegen kann, beginnt für ihn ein neues Leben. Am Himmel seiner Heimatstadt wird er zum 'Schwarzen Blitz', der selbstlos für die Schwachen und Schutzlosen kämpft. So gerät er ins Fadenkreuz eines skrupellosen Verbrechers, der vor nichts zurückschreckt, um Dimas Flugwagen in seine Gewalt zu bekommen ...



Nach dem US-Erfolg mit "Wanted" hat Regisseur Timur Bekmambetov ("Wächter der Nacht") zuerst diesen russischen Superhelden-Film produziert, der allerdings inszeniert wurde von Aleksandr Voytinskiy und Dmitriy Kiselev, die danach noch "Happy Rutsch" zusammen drehten. Der "Schwarzer Blitz" funktioniert insgesamt wie eine Mischung aus "Transformer" und "Spider-Man" im Stil der trashigen 80er. Das wirkt anfangs etwas befremdlich, kann aber insgesamt durchaus unterhalten. Immerhin zeigt Hauptdarsteller Grigory Dobrygin ("Vier Tage im Mai") durchaus jugendlichen Helden-Charme, und die Effekte aus der "Wanted"-Schmiede passen ohnehin. Spassiger Filmhappen für Zwischendurch!
Bewertung: 6/10


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